10. Oktober, 2025

Politik

Fortbestand des Bürgergelds: Klarstellung zu Reformverwirrungen bei der Grundsicherung

Die Bundesministerin für Arbeit und Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), Bärbel Bas, hat in einem jüngsten Interview im ARD-'Morgenmagazin' eine deutliche Rüge an die Adresse der Union ausgesprochen. Grund hierfür ist die von der Union verbreitete Darstellung, dass das Bürgergeld mit der Einführung einer neuen Grundsicherung gänzlich der Vergangenheit angehören werde. Bas betonte, dass eine solche Interpretation nicht nur irreführend sei, sondern auch zu einer erheblichen Verunsicherung unter der Bevölkerung beigetragen habe. Sie stellte klar, dass die Bundesregierung keinerlei Pläne verfolge, die Bürgergeldleistung generell abzuschaffen.

In ihren Ausführungen bemängelte Bas die Äußerungen insbesondere von CSU-Vorsitzendem Markus Söder, der nach den Verhandlungen der Koalition verlauten ließ, das Bürgergeld sei nun 'Geschichte'. Bas erklärte eindringlich, dass solche Formulierungen ein verzerrtes Bild der geplanten Reformen vermitteln und unbegründete Ängste schüren könnten. Auch Bundeskanzler Friedrich Merz hatte kommentiert, dass das Thema Bürgergeld bald der Vergangenheit angehören werde, was weiteres Öl ins Feuer der Debatte goss.

Bas hob hervor, dass die entscheidende Neuerung innerhalb der Reformen die verstärkten Mitwirkungspflichten der Arbeitslosen darstellen. Diese sollen den Jobcentern verbesserte Möglichkeiten an die Hand geben, effizienter zu arbeiten und sicherzustellen, dass Beratungstermine tatsächlich wahrgenommen werden. Darüber hinaus betonte sie, dass die neuen Regelungen auch Sanktionsmöglichkeiten vorsehen, sollten bestimmte Verpflichtungen nicht eingehalten werden. Solche Maßnahmen seien erforderlich, um die Unterstützung für hilfsbedürftige Personen zu sichern und die Leistungsfähigkeit der Grundsicherung zu optimieren.

Insgesamt appellierte Bas an die Verantwortlichen der Union, verantwortungsvoll mit ihren Aussagen umzugehen und sich der Auswirkungen ihrer Worte auf die Bevölkerung bewusst zu sein. Eine sachliche und präzise Kommunikation sei essentiell, um die Bürger umfassend zu informieren und Missverständnisse zu vermeiden. Die Debatte um die Neugestaltung der sozialen Sicherungssysteme müsse im Sinne der Stabilität und des Vertrauens der Bürger geführt werden.