02. Juni, 2025

Fintech

FNZ-Mitarbeiter rebellieren gegen Blythe Masters

Die globale Finanzplattform FNZ steht vor einem internen Aufstand: Hunderte Mitarbeiter werfen der Führung um CEO Blythe Masters vor, ihre Anteile systematisch entwertet zu haben. Nun droht eine Sammelklage – mit potenziell milliardenschweren Folgen.

FNZ-Mitarbeiter rebellieren gegen Blythe Masters
20 Milliarden Dollar schwer – aber das Vertrauen der Belegschaft steht auf der Kippe: FNZ-Mitarbeiter bereiten eine Sammelklage vor. Ihre Anteile wurden laut internen Berechnungen um bis zu 67 % verwässert.

Ein Aufstand aus den eigenen Reihen

Die FNZ Group, ein globaler Anbieter von Technologieplattformen für Vermögensverwalter, sieht sich mit einem beispiellosen internen Konflikt konfrontiert.

Hunderte aktuelle und ehemalige Mitarbeiter, die zusammen etwa 35 % des Unternehmens halten, bereiten eine Sammelklage vor.

Der Vorwurf: Ihre Anteile seien durch gezielte Kapitalmaßnahmen massiv verwässert worden – zugunsten institutioneller Investoren wie dem kanadischen Pensionsfonds CDPQ, dem Singapore Sovereign Wealth Fund Temasek und dem von Blythe Masters mitgegründeten Motive Partners.

Die Rolle von Blythe Masters

Blythe Masters, bekannt als eine der Architektinnen der Credit Default Swaps bei J.P. Morgan, übernahm im August 2024 die Führung von FNZ.

Seitdem leitete sie mehrere Kapitalerhöhungen, die laut internen Berechnungen die Anteile der Mitarbeiter um bis zu 67 % verwässert haben sollen. Besonders umstritten ist die Einführung von Vorzugsaktien mit einer dreifachen Liquidationspräferenz, die institutionellen Investoren bei einem Exit das Dreifache ihres Einsatzes garantieren – bevor Mitarbeiter überhaupt berücksichtigt werden.

Ein komplexes Geflecht von Anteilen

FNZ operiert mit einer Vielzahl von Aktienklassen, wobei Mitarbeiteranteile oft keine Stimmrechte besitzen und in der Rangfolge hinter den Vorzugsaktien der Großinvestoren stehen.

Diese Struktur erschwert es den Mitarbeitern, Einfluss auf Unternehmensentscheidungen zu nehmen oder von Unternehmensverkäufen zu profitieren.

Reaktionen und rechtliche Schritte

Die betroffenen Mitarbeiter haben angekündigt, rechtliche Schritte in Neuseeland einzuleiten, wo FNZ seinen Hauptsitz hat. Sie berufen sich auf das neuseeländische Gesellschaftsrecht, das Schutzmechanismen gegen ungerechte Behandlung von Minderheitsaktionären vorsieht.

FNZ hingegen betont, dass die Kapitalmaßnahmen notwendig gewesen seien, um das langfristige Wachstum und die finanzielle Stabilität des Unternehmens zu sichern.

Ein Blick in die Zukunft

Der Ausgang dieses Konflikts könnte weitreichende Auswirkungen auf die Fintech-Branche haben, insbesondere in Bezug auf Mitarbeiterbeteiligungsprogramme und die Balance zwischen institutionellen Investoren und Belegschaft.

Für FNZ steht nicht nur die interne Stabilität auf dem Spiel, sondern auch das Vertrauen von Kunden und Partnern weltweit.

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