05. September, 2025

Finanzen

Finanzen.net rüstet auf: Mit Ex-Flatex-Manager gegen Trade Republic

Das Finanzportal holt Muhamad Chahrour als neuen CEO und will im überfüllten Neobroker-Markt angreifen. Private-Equity-Eigner setzen auf Wachstum – doch der Wettbewerb ist härter als je zuvor.

Finanzen.net rüstet auf: Mit Ex-Flatex-Manager gegen Trade Republic
Mit rund 34 Millionen Besuchen pro Monat ist Finanzen.net ein Schwergewicht bei Finanzinformationen – als Broker muss die Plattform diesen Erfolg erst noch beweisen.

Ein Portal zwischen Nachrichten und Trading

34 Millionen Besuche im Monat machen Finanzen.net zu einem der größten Börsenportale im deutschsprachigen Raum.

Neben News liefert die Plattform seit einiger Zeit auch eigene Trading-Angebote: den Broker Finanzen.net Zero und die Software Traderfox. Unter der neuen Führung soll daraus eine schlagkräftige Einheit entstehen.

Der Neue an der Spitze

Muhamad Chahrour ist in der Szene kein Unbekannter. Neun Jahre prägte er den Aufbau von FlatexDegiro, zuletzt als stellvertretender CEO.

Nun übernimmt er die Führung von Finanzen.net – und tritt damit gegen alte Bekannte an. Sein Vorgänger Max von Richthofen bleibt als Finanzchef im Hintergrund.


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Ein Markt voller Konkurrenten

Der Schritt kommt in einer Phase, in der Neobroker längst kein Nischenprodukt mehr sind. Trade Republic und Scalable Capital haben sich mit Milliardenbewertungen etabliert, internationale Banken drängen ebenfalls ins Geschäft.

Muhamad Chahrour bringt FlatexDegiro-Erfahrung mit – doch im umkämpften Neobroker-Markt reicht ein bekannter Name allein nicht aus.

Selbst N26 versucht, sich nach Turbulenzen wieder im Markt zu positionieren. Finanzen.net muss sich daher nicht nur gegen Fintechs, sondern auch gegen Großbanken behaupten.

Private Equity erhöht den Druck

Die Übernahme durch Inflexion für rund 400 Millionen Euro hat die Erwartungen hochgeschraubt. Private-Equity-Investoren setzen traditionell auf schnelles Wachstum und Profitabilität – Spielraum für Fehler gibt es kaum.

Für Chahrour bedeutet das: Er muss Finanzen.net binnen kurzer Zeit als ernsthaften Player im Neobroker-Markt etablieren.

Der entscheidende Härtetest

Ob das gelingt, hängt nicht nur von Technik und Marketing ab, sondern von Vertrauen. Während Trade Republic mit Depotgebührenfreiheit und ETF-Sparplänen Millionen Nutzer gewann, muss Finanzen.net eine eigene Nische finden.

Für die Anleger wird es entscheidend sein, ob das Portal vom News-Lieferanten zum ernsthaften Broker auf Augenhöhe aufsteigen kann – oder am Druck der Erwartungen zerbricht.

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