16. März, 2025

Wirtschaft

FAA deckt Defizite in Boeings Qualitätssicherung auf

FAA deckt Defizite in Boeings Qualitätssicherung auf

Die US-amerikanische Luftfahrtbehörde Federal Aviation Administration (FAA) hat in einem aktuellen Bericht die Qualitätssicherungsprozesse des Flugzeugherstellers Boeing kritisiert. Nach eingehender Prüfung stellte die Behörde fest, dass in der Boeing-Belegschaft Unklarheiten bestehen, was die Rollen und Verantwortlichkeiten im Sicherheitsmanagement angeht. Die Komplexität und die häufigen Änderungen der Verfahren sowie der Schulungen haben unter den Angestellten zu Verwirrungen geführt, so der Tenor der Untersuchungsergebnisse, die am Montag publiziert wurden.

Ein weiteres Ergebnis der FAA-Kommission ist die Feststellung, dass kein einheitliches Berichtssystem für Qualitätsmängel in der Verkehrsflugzeugabteilung von Boeing existiert. Dies erschwert es den Mitarbeitern erheblich, entsprechende Probleme adäquat zu melden. Laut Bericht sind die Angestellten oft unsicher, welches System sie unter welchen Umständen benutzen sollen. Einige neigen dazu, formelle Wege zur Meldung von Problemen zu umgehen und stattdessen direkt an ihre Vorgesetzten heranzutreten. Die daraus resultierende Furcht vor möglichen negativen Konsequenzen bei internen Meldungen über Qualitätsprobleme könnte Mitarbeiter zusätzlich davon abhalten, Vorfälle zu reportieren.

Boeing hat auf die Ergebnisse des Berichts reagiert und betont, dass man die Untersuchung der FAA-Kommission nicht nur unterstützt, sondern auch bereits erste Schritte unternommen habe, um die Unternehmenskultur in Bezug auf Qualität zu verbessern. Zudem plant der Flugzeugbauer, die Berichtergebnisse detailliert zu analysieren, um daraufhin weiterführende Maßnahmen einzuleiten.

Die Dringlichkeit für Verbesserungen im Qualitätsmanagement wird durch einen jüngst aufgetretenen Vorfall unterstrichen. Anfang des Jahres löste sich bei einer fast neuen Boeing 737-9 Max der Alaska Airlines ein Rumpfteil, während die Maschine sich im Steigflug befand. Der Zwischenfall verlief glücklicherweise ohne ernsthafte Verletzungen; die Sitzreihen in direkter Nähe des Schadens waren zum Zeitpunkt des Geschehens unbesetzt. Die NTSB, die US-amerikanische Behörde für Unfalluntersuchungen, führt aktuell ihre Ermittlungen und vermutet, dass Befestigungsbolzen am betroffenen Flugzeugsegment gefehlt haben.

Obwohl es nicht im Aufgabenfeld der FAA-Kommission liegt, einzelne Vorfälle zu untersuchen, hat das Auftreten derartiger Probleme die Sorgen um die Qualitätssicherung bei Boeing verstärkt. Die Luftfahrtindustrie beobachtet nun die weiteren Schritte des Flugzeugherstellers mit großem Interesse.