11. September, 2025

Wirtschaft

EZB korrigiert Wachstumsprognose für Eurozone nach oben – Inflationsentwicklung weiterhin im Mittelpunkt

Die Europäische Zentralbank (EZB) revidiert ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum im Euroraum und zeigt sich optimistischer als zuvor. Die jüngsten Prognosen weisen auf eine Zunahme des Bruttoinlandsprodukts (BIP) der 20 Euro-Länder um 1,2 Prozent im Jahr 2023 hin, was eine deutliche Steigerung gegenüber der im Juni geschätzten Wachstumsrate von 0,9 Prozent darstellt. Diese positiven Aussichten verdeutlichen die wirtschaftliche Robustheit der Region, selbst angesichts der erhöhten Zollgebühren durch die Vereinigten Staaten.

Ein entscheidender Faktor für die Widerstandsfähigkeit der Eurozone ist das kürzlich geschlossene Zollabkommen zwischen Brüssel und Washington, das den zuvor drohenden Handelsspannungen entgegenwirkte. Die Befürchtungen einer Eskalation in Form von gegenseitigen Strafzöllen und darauffolgenden wirtschaftlichen Turbulenzen in Europa konnten damit erfolgreich entkräftet werden.

Trotz dieser positiven Entwicklungen gibt die EZB ihre langfristigen Prognosen für das Jahr 2026 leicht gedämpft wieder. Die Wachstumserwartung wurde von zuvor 1,1 Prozent auf nunmehr 1,0 Prozent reduziert. Ein möglicher Treiber für künftigen wirtschaftlichen Aufschwung könnten die geplanten Erhöhungen der Verteidigungsausgaben in Europa sein, die sich in Milliardenhöhe belaufen und potenziell positive Effekte auf die Wirtschaft haben könnten.

In Bezug auf die Inflation bleibt die EZB ihrem Ziel treu. Für das Jahr 2023 wird eine Inflationsrate von 2,1 Prozent erwartet, was geringfügig über dem angestrebten Wert von 2,0 Prozent liegt. Dieses Ziel ist entscheidend für die Sicherung eines stabilen Euros und den Erhalt der Kaufkraft der europäischen Bürger. Die Inflationsprognosen für das Jahr 2026 wurden von 1,9 Prozent auf 1,7 Prozent angepasst, während für 2027 weiterhin ein Anstieg auf 1,9 Prozent prognostiziert wird.

Die geänderten Vorhersagen unterstreichen die Absicht der Zentralbank, langfristig stabile Preise mit einer durchschnittlichen jährlichen Inflationsrate von 2,0 Prozent im Euroraum zu sichern. Diese Strategie ist ein zentraler Bestandteil der Bemühungen der EZB, wirtschaftliche Stabilität und nachhaltiges Wachstum in der Region zu gewährleisten.