24. August, 2025

Wirtschaft

EZB-Direktorin Schnabel: Zinssenkungen sind kein Allheilmittel für die Euro-Krise

EZB-Direktorin Schnabel: Zinssenkungen sind kein Allheilmittel für die Euro-Krise

Isabel Schnabel, ein Mitglied des Direktoriums der Europäischen Zentralbank (EZB), betonte jüngst, dass Zinssenkungen allein nur begrenzte Wachstumsanreize bieten können, um die wirtschaftlichen Herausforderungen der Eurozone zu überwinden. In einer Rede beim Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg erklärte Schnabel, dass geringere Zinsen zwar helfen könnten, die gegenwärtige Konjunkturschwäche zu mildern, jedoch nicht ausreichten, um die tiefer liegenden strukturellen Krisen zu lösen. Diese seien vor allem durch hohe Energiepreise, einen Arbeitskräftemangel und einen Verlust an Wettbewerbsfähigkeit geprägt.

Darüber hinaus hob Schnabel hervor, dass die aktuell herrschende Unsicherheit, die durch die Handelszollpolitik der neuen US-Regierung verursacht werde, die begrenzte Wirkung einer gelockerten Geldpolitik weiter einschränke. Sie unterstrich die Notwendigkeit einer wirtschaftlichen Neuausrichtung Europas und empfahl, das exportorientierte Wachstumsmodell zu überdenken, um langfristige Stabilität zu sichern.

Erst Ende Januar hatte die EZB die Leitzinsen erneut um 0,25 Prozentpunkte reduziert. Diese Entscheidung stellt die fünfte Zinsanpassung seit dem Start der Zinswende im vergangenen Juni dar. Insgesamt wurde der für Banken und Sparer entscheidende Einlagensatz in diesem Zeitraum um 1,25 Prozentpunkte auf nun 2,75 Prozent gesenkt.