13. Oktober, 2025

Wirtschaft

EVG verlangt Neubesetzung in der Führungsspitze von DB Cargo: Kritik an Sigrid Nikutta

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat in einem eindringlichen Appell an die Führungsebene der Deutschen Bahn die Abberufung von Sigrid Nikutta als Chefin der Güterverkehrssparte DB Cargo gefordert. Wie die Gewerkschaft verlautbaren lässt, steuert die aktuelle Managementpolitik laut ihrer Einschätzung auf eine drohende Katastrophe zu, die den Verantwortlichen bewusst sein sollte.

In einem Schreiben, das sich direkt an die Vorstandschefin der Deutschen Bahn, Evelyn Palla, sowie den Aufsichtsratsvorsitzenden Werner Gatzer richtet, schildert die stellvertretende EVG-Vorsitzende und Vize-Aufsichtsratschefin Cosima Ingenschay die "verheerende Bilanz" Nikuttas. Ein Verlust von über 3,1 Milliarden Euro sei bezeichnend für den als "Transformationsprozess" getarnten chaotischen Abverkauf von Unternehmenswerten, argumentiert Ingenschay.

Weiterhin kritisiert die Gewerkschaft scharf den Ausverkauf essenzieller betrieblicher Ressourcen, die Entlassungen gegen großzügige Abfindungen und die vorschnelle Vergabe von Aufträgen an externe Dienstleister. Diese Strategie hat nach Auffassung der EVG bereits zu einer signifikanten Verschlechterung der Qualität, Pünktlichkeit und Sicherheit der DB Cargo-Dienste geführt. Ein Zustand, der für einen nachhaltigen Betrieb der Gütersparte fatal werden könne.

Besonders betont Ingenschay die essentielle Rolle, die Güterzüge in der deutschen Wirtschaft spielen. Ohne einen reibungslos funktionierenden Schienengüterverkehr wären ganze Wirtschaftszweige zum Stillstand gezwungen. Statt dieser zentralen Rolle gerecht zu werden, wähnt Ingenschay Nikutta jedoch mehr in einer Selbstdarstellung, die oft in sozialen Medien zur Schau gestellt werde.

Die Deutsche Bahn hat sich bislang zurückhaltend auf den Appell der Gewerkschaft gezeigt und vermied eine direkte Stellungnahme zu den Forderungen der EVG. Zur aktuellen Lage von DB Cargo wird im Laufe der Woche ein externes Gutachten erwartet, das möglicherweise mehr Klarheit über den Zustand der Sparte und die Zukunft der Führung bieten könnte.