14. September, 2025

Politik

Europas selbstbewusster Kurs in der Neuausrichtung der US-China-Politik: Eine Chance für den Kontinent

Europas selbstbewusster Kurs in der Neuausrichtung der US-China-Politik: Eine Chance für den Kontinent

Außenministerin Annalena Baerbock hat in Berlin betont, dass Europa angesichts möglicher Veränderungen in der US-Politik gegenüber China entschlossen und eigenständig agieren sollte. Die Grünen-Politikerin sprach bei einer Veranstaltung des China-Instituts Merics über die Notwendigkeit, europäische Standpunkte klar zu definieren und mit welchen globalen Partnern man zusammenarbeiten möchte. Sie unterstrich, dass Europa sich nicht zwischen den Großmächten hin- und hergerissen fühlen sollte, sondern eine eigene Identität entwickeln müsse. Baerbock warnte vor Überreaktionen auf schnelle Kommunikationsstrategien in sozialen Medien, eine Anspielung auf die stark prägnante Kommunikation des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump. Dies sollte Europa jedoch nicht verunsichern, betonte sie. Der europäische Binnenmarkt sei robust genug, um internationalen Herausforderungen, wie dem möglichen Druck durch ausländische Märkte, stabil entgegenzuwirken. In Hinblick auf eine mögliche Kooperation mit China hob Baerbock die Klimapolitik als Chance hervor. Globale Themen wie die Klimakrise erforderten ein gemeinsames Vorgehen. Dabei gehe es nicht nur um Ökologie, sondern auch darum, wer im zukünftigen Wettkampf um grüne Technologien die Führungsrolle übernehmen werde. Vor dem Hintergrund eines möglichen Ausstiegs der USA aus internationalen Klimaabkommen unter Trump sieht Baerbock hier eine Chance für Europa. Falls andere Länder nicht mehr in der Klimapolitik kooperieren möchten, könnte dies neue Partnerschaften für Europa ermöglichen, die den Kontinent in wirtschafts- und wettbewerbspolitischer Hinsicht stärken könnten.