Europas Gasreserven stehen auf einem besorgniserregend niedrigen Niveau, und die Herausforderung der Befüllung wird nach dem Verlust der russischen Lieferungen über die Ukraine noch größer. Ein Lichtblick ist ein florierendes Tight-Gas-Projekt in Ungarn, das Hoffnung auf Besserung verspricht.
Für CanCambria Energy, ein börsennotiertes Unternehmen mit einem Marktwert von über 30 Millionen Euro, stellt die erteilte Bohrgenehmigung für das Tight-Gas-Projekt bei Kiskunhalas eine bedeutende Errungenschaft dar. CEO Dr. Paul Clarke äußerte sich optimistisch über die Effizienz der ungarischen Behörden bei der Bearbeitung der Bohrgenehmigungen. Bereits in Kürze wird die Genehmigung für eine zweite Bohrung erwartet, wobei der Schwerpunkt auf modernen Technologien liegt.
Trotz des Fortschritts bleibt Europa von einer Gaskrise bedroht. Mit einem Stand von 34,5 Prozent sind die Speicher auf einem Tiefstand, der seit drei Jahren nicht mehr erreicht wurde, und der Markt zur Wiederauffüllung wird als stark angespannt beschrieben. Die EU-Kommission drängt auf eine Verlängerung der Gasspeicherverordnung, während Mitgliedstaaten wie Deutschland und Frankreich mehr Flexibilität in den Einkaufsstrategien fordern, um den Druck zu nehmen.
Der Rückgang der LNG-Nachfrage aus China könnte Entlastung bieten, indem mehr amerikanisches LNG für Europa verfügbar wird. Dennoch ist klar, dass Dauerlösungen nötig sind. Tight Gas, das in weniger durchlässigem Gestein wie Sand- oder Tonsteinen vorkommt, könnte eine Schlüsselrolle spielen.
Ungarn und Europa könnten vom Tight Gas des tiefen Pannonischen Beckens erheblich profitieren, da bestehende Infrastrukturen die Entwicklung dieses Projekts wesentlich beschleunigen könnten. Mit der anstehenden Erkundung und Potenzialquantifizierung der Tight-Gas-Ressourcen in Kiskunhalas wird europäische Gasversorgungssicherheit greifbarer.