02. Dezember, 2025

Wirtschaft

Europäische Unternehmen durch chinesische Exportbeschränkungen unter Druck geraten

Europäische Unternehmen stehen vor der anspruchsvollen Aufgabe, ihre Lieferketten angesichts der jüngsten Exportkontrollen durch China grundlegend zu überarbeiten. Diese Restriktionen haben bei Unternehmen in der EU zu erheblicher Unsicherheit geführt. Eine aktuelle Umfrage der EU-Handelskammer in China zeigt auf, dass 32 Prozent der befragten Unternehmen den Bezug ihrer Waren auf alternative Märkte verlagern möchten. Gleichzeitig zeigen 36 Prozent der Unternehmen Interesse daran, in Zusammenarbeit mit ihren Lieferanten neue Kapazitäten außerhalb Chinas zu schaffen.

Jens Eskelund, der Präsident der Handelskammer, hat die zunehmende Besorgnis über mögliche Produktionsverzögerungen oder sogar Stillstände hervorgehoben. Um den damit verbundenen Risiken proaktiv zu begegnen, fordert die EU-Handelskammer die Einrichtung eines umfassenden Genehmigungsmechanismus, der den Unternehmen einen erleichterten Zugang zu essenziellen Vorprodukten ermöglichen soll. Diese Maßnahme wird als notwendig erachtet, um die Abhängigkeit von chinesischen Vorprodukten zu verringern und mögliche Unterbrechungen in der Lieferkette zu minimieren.

Die Auswirkungen der Exportkontrollen sind deutlich spürbar. Unternehmen berichteten in der Umfrage von verlängerten Lieferzeiten und signifikant steigenden Kosten. Besonders betroffen sind die Firmen, die direkt in China produzieren und auf chinesische Vorprodukte angewiesen sind. Diese Abhängigkeit stellt eine erhebliche Herausforderung dar, da 24 Prozent der in der Umfrage befragten Unternehmen entweder schon betroffen sind oder dies für die nahe Zukunft erwarten.

Besondere Aufmerksamkeit gilt seit April den Exporten von seltenen Erden und den daraus gefertigten Magneten. Diese unterliegen nun strengen Kontrollen durch das chinesische Handelsministerium. Unternehmen klagen über ein aufwendiges Genehmigungsverfahren, das häufig die versprochene Bearbeitungszeit von 45 Tagen überschreitet. Dies wurde von 40 Prozent der befragten EU-Firmen bemängelt. Zudem äußerten 11 Prozent die Befürchtung, im Verlauf der Verfahren potenziell sensible Unternehmensinformationen preisgeben zu müssen, was zusätzliche Risiken birgt.

In der gegenwärtigen globalen Wirtschaftssituation ist es für europäische Unternehmen unerlässlich, ressourcenschonend und strategisch auf die sich ändernden Rahmenbedingungen zu reagieren. Die Entwicklung alternativer Bezugsquellen und der Aufbau eigenständiger Kapazitäten stellt einen möglichen Weg dar, die Abhängigkeit von strengen Exportkontrollen zu reduzieren und die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten.