Am Montag erlebten die europäischen Börsen eine deutliche Erholung, was Anlegern nach einer Woche voller Besorgnis über den KI-Megatrend Anlass zur Freude gab. Zu Mittag verzeichnete der EuroStoxx 50 einen Zuwachs von 0,6 Prozent, was ihn auf 5.757 Punkte brachte. Damit nähert sich der Index seinem Rekordhoch von November. Besonders bemerkenswert war der positive Wochenauftakt der Aktienmärkte außerhalb der Eurozone. Der britische FTSE 100 und der Schweizer SMI stiegen jeweils um 0,9 Prozent und erreichten Werte von 9.730 beziehungsweise 13.006 Punkten.
In der aktuellen Woche richten Investoren ihre Aufmerksamkeit auf wesentliche wirtschaftliche Entwicklungen, darunter der Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank sowie bedeutende US-Arbeitsmarkt- und Inflationsdaten. Laut Maximilian Wienke, Marktanalyst bei eToro, sind diese Zahlen "entscheidende Daten für die Jahresendrally", die bislang nur schleppend in Gang kommt. Der EuroStoxx konnte im bisherigen Monatsverlauf um 1,5 Prozent zulegen. Die erwartete Preisstabilität und eine robuste Arbeitsmarktlage könnten ein günstiges Marktumfeld schaffen. Im Gegenzug könnte eine hohe Inflationsrate die US-Notenbank Federal Reserve zu einem vorsichtigen Kurs verleiten.
Europäische Luxusgüteraktien erlebten eine hohe Nachfrage und beeindruckten zum Wochenstart, trotz gedämpfter Wirtschaftsdaten aus China. Aktien von Unternehmen wie Kering, Hermès und LVMH erzielten Kursgewinne von bis zu 3,7 Prozent, was ein Zeichen von Investorenvertrauen in die Branche trotz globaler Unsicherheiten ist. Im Gegensatz dazu gerieten Rüstungstitel wie Rheinmetall unter Druck. Die Friedensverhandlungen im Ukraine-Konflikt nehmen an Fahrt auf, mit Präsident Selenskyj, der Gespräche mit einer US-Delegation unter der Leitung von Steve Witkoff in Berlin fortsetzt. In einem bemerkenswerten Schritt deutete er die Möglichkeit an, sich von der NATO-Beitrittsperspektive zu distanzieren.
Jedoch blieb der Pharmasektor nicht ohne Schlagzeilen. Sanofi sah sich mit einem Rückschlag konfrontiert, nachdem die US-Zulassung für das MS-Medikament Tolebrutinib verzögert wurde, was zu einem Kursverlust von 2,9 Prozent führte. Die Entscheidung der FDA wird erst im ersten Quartal 2026 erwartet. Parallel dazu erlebte Argenx einen dramatischen Rückgang von fast sieben Prozent im EuroStoxx, nachdem die Phase-III-Studie für das Medikament Efgartigimod abgebrochen wurde. Diese Entwicklungen werfen Licht auf die Herausforderungen innerhalb der Branche, die sich trotz technologischem Fortschritt und globaler Zusammenarbeit weiterhin auf regulatorische Unsicherheiten einstellen muss.