Inmitten wachsender Spannungen und militärischer Konflikte zwischen Israel und Iran haben führende europäische Diplomaten in Genf eine Plattform für potenzielle Deeskalationsmaßnahmen gesucht. Vertreter aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien, darunter Johann Wadephul, Jean-Noël Barrot und David Lammy, führten Gespräche mit dem iranischen Außenminister Abbas Araghtschi. Ziel dieser diplomatischen Bemühungen war es, Wege für ein mögliches Einlenken Teherans hinsichtlich seines umstrittenen Atomprogramms zu erörtern. Das Treffen erhielt zusätzliches Gewicht durch die Anwesenheit der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas.
Die Verhandlungen, die im Hotel InterContinental bis in die Abendstunden andauerten, fanden vor dem Hintergrund anhaltender militärischer Auseinandersetzungen statt. Minister Araghtschi verurteilte die israelischen Angriffe scharf und drängte die internationale Gemeinschaft, diese ebenfalls öffentlich zu verurteilen. Die Angriffe haben in der Stadt Haifa zu zahlreichen Verletzungen und Schäden an religiösen Stätten geführt, was die ohnehin angespannte Lage weiter verschärft.
Auf iranischer Seite meldeten die Revolutionsgarden Angriffe auf strategisch wichtige militärische Ziele. Trotz dieser Berichte konnte die internationale Gemeinschaft die tatsächlichen Schäden bislang nicht unabhängig überprüfen. Diese kriegerischen Aktionen drohen, die diplomatischen Beziehungen weiter zu belasten: Großbritannien und die Schweiz haben aus Sicherheitsgründen beschlossen, ihre Botschaften in Teheran vorübergehend zu schließen. Parallel bereitet das UNHCR Krisenpläne vor, um auf potenzielle Flüchtlingsströme aus dem Iran zu reagieren.
Vor dem Hintergrund dieser angespannten Situation bleibt die Forderung der europäischen Vertreter deutlich: Ein sofortiger Verzicht auf die Anreicherung von nuklearem Material durch den Iran sowie Verhandlungen über das Raketenprogramm werden als grundlegende Voraussetzungen für weitere substanziellen Gespräche betrachtet. Die Dringlichkeit wird zusätzlich durch die bevorstehende Entscheidung von US-Präsident Donald Trump verstärkt, der in Kürze über ein mögliches militärisches Eingreifen der USA beraten will.
Gleichzeitig rüstet Israel angesichts der eskalierenden Lage weiter auf. Verteidigungsminister Israel Katz verfolgt einen robusten Kurs und plant, die Angriffe auf Regime- und Regierungsziele in Teheran zu intensivieren. Die Lage ist äußerst dynamisch und birgt das unmittelbare Risiko einer noch weitergehenden Eskalation in der Region.