05. Dezember, 2025

Märkte

Europäische Aktienmärkte: Behutsamer Anstieg bei Erwartung von US-Zinssenkungen

Die europäischen Börsen setzten am Freitag ihre gemäßigte Aufwärtsbewegung fort, wobei der EuroStoxx 50, der maßgebliche Index der Eurozone, zur Mittagszeit um 0,49 Prozent zulegte und somit die Marke von 5.745,10 Punkten erreichte. Die positive Entwicklung beschränkte sich nicht nur auf die Eurozone. Auch jenseits ihrer Grenzen konnten bedeutende Aktienindizes Gewinne verzeichnen: Der britische FTSE 100 stieg um 0,19 Prozent auf 9.729,80 Punkte, während der Schweizer SMI ebenfalls um 0,24 Prozent auf 12.924,07 Punkte zulegen konnte.

Im Zentrum des Interesses standen die gegenwärtigen Erwartungen an eine mögliche Zinssenkung in den Vereinigten Staaten. Jürgen Molnar, ein erfahrener Kapitalmarktstratege bei RoboMarktes, stellte fest, dass die Inflationstendenzen unter Kontrolle zu sein scheinen und die Risiken auf dem US-amerikanischen Arbeitsmarkt zugenommen haben. Angesichts eines schwachen Lohnwachstums und steigender Arbeitslosenquoten könnte eine Lockerung der geldpolitischen Strukturen unausweichlich werden.

In Bezug auf die langfristigen Zinserwartungen äußerte Franz Zobl, ein Experte für Geldpolitik bei Raiffeisen Research, seine Zuversicht darüber, dass die Potenziale für eine Zinssenkung im Jahr 2026 nicht isoliert bleiben dürften. Es wird spekuliert, dass künftige wirtschaftliche Prognosen einen Trend zu mehreren Zinssenkungen andeuten könnten.

Bei den Einzelwerten hielten sich die kurslichen Schwankungen in Grenzen, jedoch erlitt der Ölsektor die deutlichsten Verluste. So fiel der Aktienkurs von Eni um zwei Prozent, nachdem JPMorgan das Kursziel von 17 auf 15,50 Euro gesenkt und die Aktienempfehlung von "Overweight" auf "Underweight" herabgestuft hatte. Ebenso reagierten die Aktien von Totalenergies mit einem Rückgang von einem Prozent, bedingt durch eine Rücknahme der Bewertung von "Overweight" auf "Neutral".

Darüber hinaus erlebte der Versicherungssektor einen Rückschlag, insbesondere durch den Kursverlust der Swiss Re-Aktien um 5,7 Prozent. Ein revidiertes Gewinnziel für das kommende Jahr enttäuschte die Erwartungen des Marktes sowie der Analysten, wie Matteo Lindauer von Vontobel hervorhob. Er wies darauf hin, dass die Prognose etwa acht Prozent unter den von ihm ermittelten Schätzungen lag.

Gleichzeitig gab es auch positive Entwicklungen, beispielsweise für Alstom, deren Aktie nach einer Kaufempfehlung durch die Citigroup um 4,7 Prozent an Wert gewann. Der Automobilsektor verzeichnete ebenfalls Aufwärtstendenzen, wobei Index Radar in einem Kommentar spekulierte, ob hier eine Trendwende eingeläutet wurde, die eine Aufholjagd bis 2026 einleiten könnte. Trotz dieser optimistischen Aussichten bleibt eine gewisse Skepsis bestehen, da strukturelle Risiken, wie die Abhängigkeit von chinesischen Märkten und das Aufkommen neuer Wettbewerber, fortbestehen.