Am Donnerstag verharrte der Eurokurs in bemerkenswerter Ruhe angesichts der mit Spannung erwarteten geldpolitischen Signale aus den Vereinigten Staaten und der Eurozone. Nachdem die Gemeinschaftswährung kurzzeitig ein Tagestief von 1,1684 US-Dollar erreicht hatte, stabilisierte sie sich wieder knapp unter der 1,17 US-Dollar Marke. Dieses Niveau entsprach in etwa dem des Vorabends und unterstrich die zurückhaltende Reaktion der Märkte.
Im Fokus der Anleger liegt an diesem Tag insbesondere die Geldpolitik. Es wird allgemein damit gerechnet, dass die Europäische Zentralbank (EZB) im frühen Nachmittag ihre Leitzinsen unverändert belassen wird. Dennoch richtet sich die Aufmerksamkeit verstärkt auf die neuen Projektionen der EZB hinsichtlich der wirtschaftlichen Aussichten und der Preisentwicklung. Zusätzliche Einblicke in die künftige geldpolitische Ausrichtung könnten durch die Erklärungen der EZB-Präsidentin Christine Lagarde während der nachfolgenden Pressekonferenz gewonnen werden. Diese Anmerkungen könnten Aufschluss darüber geben, wie die Zentralbank auf die anhaltenden wirtschaftlichen Unsicherheiten und die Inflationsrisiken reagieren könnte.
Parallel dazu sind auch die Inflationszahlen aus den USA von erheblicher Relevanz für die Finanzmärkte. Diese Daten, die ebenfalls am Nachmittag veröffentlicht werden, werden mit besonderer Spannung erwartet. Ein Marktkommentar der Dekabank suggeriert, dass die US-Verbraucherpreise das potenziell fehlende Puzzleteil für die Zinsentscheidung der Federal Reserve (Fed) am kommenden Mittwoch sein könnten. Sollte die Inflationsrate in den USA schwächer als erwartet ausfallen, könnte dies die Spekulation auf eine aggressive Zinssenkung um 0,50 Prozentpunkte verstärken. Aktuelle Analystenschätzungen prognostizieren einen Anstieg der Inflationsrate von 2,7 auf 2,9 Prozent, während die Kerninflationsrate, die volatilere Komponenten wie Energie- und Lebensmittelpreise ausklammert, stabil bei 3,1 Prozent bleiben soll.