Am Donnerstag geriet die europäische Gemeinschaftswährung, der Euro, während des Handels in den Vereinigten Staaten unter Druck. Dies geschah im Anschluss an die Bekanntgabe der Federal Reserve am Vorabend, den Leitzins zu reduzieren. Trotz dieser geldpolitischen Maßnahme konnte der US-Dollar jedoch keine dauerhafte Aufwertung verzeichnen. Aktuell wird der Euro bei 1,1785 US-Dollar gehandelt, nachdem er am Mittwoch zeitweise einen vorläufigen Höhenflug erlebte und mit 1,1919 US-Dollar den höchsten Wert seit Juni 2021 erreicht hatte. Als Reaktion auf die Marktentwicklung senkte die Europäische Zentralbank den Referenzkurs auf 1,1818 US-Dollar, verglichen mit 1,1837 US-Dollar am Tag zuvor.
In ihrer jüngsten Sitzung entschied die Federal Reserve, den Leitzins moderat um 0,25 Prozentpunkte zu senken, was die neue Zielspanne auf 4,0 bis 4,25 Prozent festlegte. Zusätzlich kommunizierte die Fed Pläne für mögliche weitere Zinssenkungen im Verlauf des Jahres 2023. Diese Entscheidung fiel überwiegend einstimmig, wobei eine Gegenstimme innerhalb des geldpolitischen Rats der Fed auf eine abweichende Ansicht hinwies. Stephen Miran, der als Berater des Weißen Hauses fungiert, hatte stattdessen für eine deutlichere Zinssenkung von 0,50 Prozentpunkten plädiert.
Die Analysten der Dekabank bewerten das Abstimmungsergebnis als Ausdruck der relativ harmonischen Konsensfindung innerhalb der US-Notenbank. „Die Kriterien für eine grundlegende Politisierung des geldpolitischen Rats bleiben weiterhin anspruchsvoll“, erklärten sie. Dennoch warnte der Vorsitzende der Fed, Jerome Powell, erneut vor den anhaltenden Gefahren einer erhöhten Inflationsrate. Die Zinsentscheidung wurde von intensivem Druck der Trump-Administration begleitet, insbesondere durch Präsident Donald Trump selbst, der wiederholt niedrigere Zinssätze gefordert hatte, um die Wirtschaft anzukurbeln.
Zusätzliche Unterstützung erfuhr der US-Dollar durch positive Signale vom Arbeitsmarkt, insbesondere durch einen stärkeren Rückgang der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe als von Experten prognostiziert. Diese Entwicklung unterstreicht die Stabilität des US-Arbeitsmarktes. Die am Mittwoch umgesetzte Zinssenkung begründete die Fed vor allem mit der schwachen Dynamik des Arbeitsmarktes, was ein entscheidender Faktor für die Anpassung der Zinsstrategie darstellt.