Am Freitag verzeichnete der Euro im New Yorker Handel nach anfänglichen Gewinnen einen Rückgang und wurde zuletzt mit einem Kurs von 1,1671 US-Dollar gehandelt. Zuvor hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,1681 US-Dollar festgesetzt, was einem Dollarwert von 0,8560 Euro entsprach.
Die europäische Gemeinschaftswährung profitierte zunächst von der Sorge vor einer möglichen Bankenkrise in den USA, die den Dollar aufgrund von Problemen bei einigen US-Regionalbanken unter Druck setzte. Zusätzlich belastete der anhaltende Handelskonflikt zwischen den Vereinigten Staaten und China den Dollar und trug dazu bei, dass der Euro im Vergleich zum Wochenbeginn deutlich anstieg. Zur Erinnerung: Am Montag lag der Wechselkurs noch bei 1,1550 US-Dollar. Doch gegen Ende des Handelstages setzten Gewinnmitnahmen ein, die den Dollar zu einer leichten Erholung verhalfen.
Der Einfluss der Verbraucherpreise in der Eurozone auf die Marktentwicklung war indes begrenzt. Die Inflationsrate stieg im September leicht auf 2,2 Prozent und bestätigte damit eine frühere Schätzung, die im Einklang mit den Erwartungen der Volkswirte stand. Die leicht gestiegene Kerninflationsrate überraschte einige Marktbeobachter, indes erwägt die EZB langfristig eine Zielinflation von zwei Prozent zu erreichen, um das Preisniveau stabil zu halten.
Vor dem Hintergrund dieser wirtschaftlichen Entwicklungen äußerte sich Bundesbankpräsident Joachim Nagel auf der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds. Er sprach von stabilen Leitzinsen und betonte, dass derzeit kein unmittelbarer Handlungsbedarf seitens der Geldpolitik bestehe. Nagel beschrieb die Inflationsentwicklung als "recht günstig" und betonte die Bedeutung eines vorsichtigen und ausgeglichenen Ansatzes der geldpolitischen Maßnahmen in der Eurozone.