Norbert Röttgen, ein prominenter Außenpolitiker der CDU, hat seine Besorgnis über die aktuelle Sicherheitsstrategie der Vereinigten Staaten unter Präsident Donald Trump geäußert. Diese bezeichnet er als ernsthafte Bedrohung für die Existenz der Europäischen Union. In einem ausführlichen Interview machte Röttgen deutlich, dass die jüngste außenpolitische Ausrichtung der USA einen bedeutenden Wendepunkt darstellt. Diese Entwicklung erinnert an eine ähnliche Zeitenwende, die Bundeskanzler Olaf Scholz im Jahr 2022 ausrief, als Reaktion auf die russische Invasion in der Ukraine und die darauf folgende Aufrüstung der Bundeswehr.
Röttgen argumentiert, dass die USA mit ihrer neuen Strategie erstmals seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs von ihrer traditionellen Politik der Unterstützung und Partnerschaft mit der EU abrücken. Besonders beunruhigend sei das erklärte Ziel der Vereinigten Staaten, Einfluss auf die Innenpolitik der europäischen Länder zu nehmen und diese an die ideologischen Vorgaben der "Make America Great Again" (MAGA)-Bewegung anzupassen.
Er warnt insbesondere vor einer Zusammenarbeit mit politischen Gruppierungen, die der liberalen Demokratie kritisch gegenüberstehen. In Deutschland seien darunter Parteien wie die Alternative für Deutschland (AfD) besonders zu beachten. Eine solche Entwicklung könnte die demokratischen Prinzipien innerhalb der EU ernsthaft untergraben.
Franziska Brantner, Vorsitzende der Grünen, hat unterdessen zu einer stärkeren sicherheitspolitischen Kooperation innerhalb der Europäischen Union aufgerufen. Ihrer Ansicht nach sollten Länder der EU auf nationale Alleingänge verzichten und stattdessen gemeinsame europäische Sicherheitsmaßnahmen intensivieren. Trotz der komplexen Natur solcher Zusammenarbeit ist Brantner überzeugt, dass deren Erfolg entscheidend für die Sicherung von Freiheit und Sicherheit auf dem europäischen Kontinent ist.
In ihrer neuen Sicherheitsstrategie kritisieren die USA einen bemerkenswerten Rückgang von demokratischen Werten und Meinungsfreiheit in Europa, was in Washington als Grund für eine dringende strategische Anpassung angesehen wird. Diese Bewertung der Situation spiegelt die wachsenden Spannungen zwischen transatlantischen Partnern wider, die bislang als Felsen in der Brandung politischer Stabilität gegolten hatten.