13. Oktober, 2025

Travel

EU schafft Passstempel ab – neues Grenzsystem startet in Düsseldorf

Ab heute beginnt die EU mit der Einführung des neuen Ein- und Ausreisesystems (EES). Nicht-EU-Bürger müssen künftig Fingerabdrücke und Gesichtsdaten erfassen lassen. Das Ziel: mehr Sicherheit, weniger Papier – und ein digitaler Wandel an Europas Grenzen.

EU schafft Passstempel ab – neues Grenzsystem startet in Düsseldorf
Digital statt analog: Mit dem neuen Entry-Exit-System (EES) verabschiedet sich die EU vom klassischen Passstempel – künftig werden Fingerabdrücke und Gesichtsbilder gespeichert.

Digital statt Stempel

Es ist das Ende einer Ära: Wer künftig aus einem Nicht-EU-Land in die Europäische Union einreist, bekommt keinen Stempel mehr in den Pass. Stattdessen werden biometrische Daten erfasst – Fingerabdrücke, Gesichtsfotos, Ein- und Ausreisedatum.

Das neue System soll illegale Aufenthalte verhindern und Identitätsdiebstahl erschweren. In Deutschland startet der Testbetrieb heute am Flughafen Düsseldorf, später folgen Frankfurt und München.

Der Plan: einheitliche Kontrolle für 29 Staaten

Das sogenannte Entry-Exit-System (EES) wird in den nächsten sechs Monaten in allen 29 Ländern des Schengenraums eingeführt – also auch in der Schweiz, Norwegen, Island und Liechtenstein.
Bis April 2026 soll das System an allen Außengrenzen Europas voll einsatzbereit sein. Reisende können ihre Daten schon vorab per App erfassen, um lange Wartezeiten zu vermeiden.

Mehr Sicherheit, aber auch mehr Daten

Für EU-Bürger ändert sich nichts. Für alle anderen bedeutet das neue Verfahren jedoch eine tiefgreifende Umstellung.
Laut der EU-Kommission ist das Ziel klar: mehr Kontrolle über Migration und Kriminalität. Mit den gespeicherten Daten will Brüssel Personen identifizieren, die ihre Aufenthaltsdauer überschreiten, und die Grenzkontrollen effizienter machen.

„Mit dem EES schaffen wir das digitale Rückgrat unserer europäischen Migrationspolitik“, sagt EU-Kommissar Magnus Brunner. „Wir modernisieren die Außengrenzen und erhöhen die Sicherheit.“

Was als Nächstes kommt

Das neue EES ist nur der Anfang. Ab Ende 2026 soll zusätzlich das ETIAS-System starten – eine kostenpflichtige elektronische Reisegenehmigung für Staatsbürger aus über 50 Ländern, darunter die USA, Kanada und Großbritannien.

Nur wer diese Genehmigung erhält, darf künftig visumfrei in die EU reisen. Die Maßnahme soll ähnliche Sicherheitsstandards schaffen wie in den USA oder Großbritannien.

Europas Grenzen werden digital

Mit dem Start des EES verabschiedet sich Europa von einem jahrzehntelangen Symbol: dem Passstempel. Was bleibt, ist ein digitales Kontrollsystem – präziser, vernetzter, aber auch datenhungriger. Für Reisende bedeutet das: weniger Papier, mehr Überwachung. Für die EU ist es der Versuch, Ordnung und Sicherheit an den Grenzen mit der neuen digitalen Realität in Einklang zu bringen.

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