13. Dezember, 2025

Technologie

EU-Kommission genehmigt Fördergelder für deutsche Halbleiterwerke

Der jüngste Beschluss aus Brüssel genehmigt Deutschland die Förderung von zwei bedeutenden Chipfabriken mit einer Gesamtsumme von 623 Millionen Euro. Die Europäische Kommission hat die Pläne für die Errichtung solcher Anlagen in Dresden und Erfurt offiziell abgesegnet. In Erfurt plant das Unternehmen X-FAB den Bau einer Produktionsstätte, die sich auf mikroelektromechanische Systeme (MEMS) konzentriert. Diese Systeme sind besonders in der Automobilindustrie, bei Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz sowie in der Medizintechnik von hoher Bedeutung. Der Beginn des kommerziellen Betriebs ist für das Jahr 2029 vorgesehen.

Mit einer zugesicherten Förderung in Höhe von 128 Millionen Euro für X-FAB sieht Thüringens Wirtschaftsministerin Colette Boos-John (CDU) eine erhebliche Hürde für die Umsetzung des ehrgeizigen Projekts als überwunden. Die Relevanz dieses Projekts für die wirtschaftlichen und technologischen Zielsetzungen des Bundeslandes wird dadurch unterstrichen, dass auch im Haushaltsentwurf entsprechende Vorkehrungen getroffen wurden. Dieses Vorhaben wird als wesentlicher Antrieb für die regionale Wirtschaft angesehen.

Derzeit haben 14 Halbleiterunternehmen ihren Sitz in Thüringen, die sich den stetigen Herausforderungen und Entwicklungen der Branche stellen. X-FAB strebt an, bis 2026 eine endgültige Entscheidung hinsichtlich der Expansion ihrer Produktionskapazitäten zu treffen. Parallel dazu erhält das Unternehmen Globalfoundries in Sachsen Unterstützung, um seinen Standort in Dresden mit zusätzlicher Halbleiterproduktion für die Bereiche Luft- und Raumfahrt sowie Verteidigung auszubauen. Diese Investitionen sollen zur technologischen Autonomie Europas beitragen.

Die Vorhaben wurden von der EU-Kommission als beispielhaft für den Kontinent bewertet, da sie darauf abzielen, Europas Abhängigkeit von nicht-europäischen Lieferanten erheblich zu reduzieren und die Widerstandsfähigkeit der Lieferketten zu stärken. In Krisenzeiten haben beide Unternehmen die Verpflichtung gegeben, europäische Aufträge mit Priorität zu erfüllen, was die Verlässlichkeit europäischer Lieferketten stärken wird.

Ein weiterer Befürworter der Entscheidung ist der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU), der die Genehmigung aus einer geopolitischen Perspektive als bedeutenden Schritt in Richtung einer unabhängigen Zukunft für Europa bewertet. Der strategische Ausbau der Halbleiterfertigung in Dresden wird als zentraler Bestandteil betrachtet, um globale Abhängigkeiten zu verringern und eine robustere wirtschaftliche Infrastruktur in Europa zu etablieren. Diese Maßnahmen sind daher ein wesentlicher Baustein für die Stärkung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit auf globaler Ebene.