Der prominente Online-Marktplatz AliExpress ist zunehmend Gegenstand intensiver Beobachtung durch die Europäische Kommission. Diese drängt auf die dringende Entfernung von Produkten, die als illegal oder potenziell gefährlich eingestuft werden. Im vergangenen Jahr wurden bereits formelle Vorwürfe aus Brüssel laut, welche nun bei AliExpress eine Bereitschaft zur Zusammenarbeit hervorzurufen scheinen. Das Unternehmen hat Schritte angekündigt, um die Meldeprozesse für verdächtige Produkte zu vereinfachen. Diese Maßnahmen erfolgen zu einem Zeitpunkt, in dem die Kommission die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen akribisch überwacht und bei Missachtung unverzüglich Sanktionen zu verhängen droht.
Darüber hinaus hat AliExpress zugesagt, die Transparenz seiner Werbe- und Empfehlungssysteme zu erhöhen. Damit verbunden ist das Ziel, die Nachverfolgbarkeit der Händler auf seiner Plattform markant zu verbessern. Ein weiterer bedeutender Schritt, um das Vertrauen der Verbraucher zu stärken, ist der erweiterte Zugang zu öffentlichen Daten für Forschungseinrichtungen. Diese Maßnahme soll es Experten ermöglichen, angebotene Produkte einer kritischen Bewertung zu unterziehen und somit die Sicherheit und Qualität der Angebote zu gewährleisten.
Ungeachtet dieser Ankündigungen behält die Europäische Kommission ihre Bedenken bei, dass AliExpress nach wie vor gegen den Digital Services Act (DSA) verstößt. Im Fokus der Kritik stehen insbesondere die unzureichend ausgestatteten Systeme zur Moderation und Verhinderung des Angebots illegaler Produkte sowie die mangelhafte Sanktionierung von Händlern, die wiederholt gegen die Richtlinien verstoßen. AliExpress erhält nun die Gelegenheit, auf diese Vorwürfe zu reagieren, bevor die Kommission mögliche weitere Maßnahmen endgültig beschließt. Der Fortgang dieses Prozesses wird als wegweisend für die Regulierung von Online-Marktplätzen in der EU betrachtet.