10. September, 2025

Politik

EU-Gericht bestätigt: Atomenergie und Erdgas weiterhin als klimafreundlich anerkannt

Nach einem aktuellen Urteil des Gerichts der Europäischen Union darf die Europäische Union weiterhin Nuklearenergie und Erdgas als klimafreundliche Optionen in ihrer umstrittenen Taxonomie-Regelung klassifizieren. Diese Entscheidung kommt nach einer Anfechtung durch Österreich, das argumentierte, die Einstufung der genannten Energieformen als nachhaltig sei irreführend und fördere sogenanntes "Greenwashing". Dennoch besteht für Österreich die Möglichkeit, dieses Urteil beim Europäischen Gerichtshof zu überprüfen.

Das Taxonomie-System der Europäischen Union, das als Leitfaden für die Identifizierung nachhaltiger Finanzprodukte dient, hat insbesondere in Österreich erhebliche Kritik hervorgerufen. Die Wiener Regierung hat deutlich gemacht, dass sie die Einstufung von Atomenergie und fossilem Gas als bedeutende Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels ablehnt. Auch zahlreiche Umweltschutzorganisationen weltweit haben ihre Unterstützung für diese kritische Haltung signalisiert, da sie der Meinung sind, dass die Anerkennung dieser Energieformen die Bemühungen zur Reduzierung der Kohlenstoffemissionen untergräbt.

Das Gericht betonte jedoch in seinem Urteil, dass die EU-Kommission mit ihrer Einschätzung im Einklang mit der bestehenden Taxonomie-Verordnung der Europäischen Union handelt. Die sogenannte Übergangsklassifizierung von Atomkraft und Gas sei gültig, insbesondere in Fällen, in denen es keine CO2-armen Alternativen gibt. Diese Formen der Energieerzeugung werden als nachhaltig angesehen, solange sie emissionsarme Technologien einbinden und zur Reduzierung von Emissionen beitragen.

In der ausführlichen Urteilsbegründung wiesen die Richter darauf hin, dass Atomenergie, trotz der Kontroversen über Sicherheits- und Abfallfragen, nur minimale Treibhausgasemissionen verursacht. Zudem sei das aktuelle Angebot alternativer Energien nicht ausreichend, um eine stabile Energieversorgung ohne fossile Brennstoffe zu gewährleisten. Darüber hinaus sei das Potenzial von Gaskraftwerken, bestehende kohlenstoffintensive Kohlekraftwerke zu ersetzen, als positiver Beitrag zum Klimaschutz anzusehen. Diese Strategie ist Teil eines langfristigen Ansatzes, der darauf abzielt, die Emissionen schrittweise zu senken, ohne die Versorgungssicherheit zu gefährden.