Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine erhält ein weiteres, brisantes Kapitel. Jüngsten Berichten ukrainischer Medien zufolge, wurde im Schwarzen Meer erneut ein Angriff auf ein Schiff gemeldet. Dabei sollen die berüchtigten Seedrohnen mit dem Codenamen 'Sea Baby' zum Einsatz gekommen sein. Diese Informationen stützen sich auf nicht weiter spezifizierte Geheimdienstquellen, welche behaupten, das betroffene Schiff gehöre zur umstrittenen russischen Schattenflotte. Das Schiff sei Berichten zufolge unter der Flagge von Komoren unterwegs gewesen und hatte als Ziel den russischen Hafen Noworossijsk.
Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass das Schiff sich mit deaktiviertem Transponder durch die exklusive Wirtschaftszone der Ukraine bewegte. Dieses Gebiet, das sich von der ukrainischen Küste bis zu 200 Seemeilen in das Meer erstreckt, hat in den vergangenen Monaten eine Zunahme von Vorfällen mit Handelsschiffen erlebt. Der strategische Charakter dieser Gewässer hat dazu geführt, dass der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bereits im Dezember seine Bedenken äußerte. Er warnte vor der eskalierenden Situation, die die Sicherheit der internationalen Handelsrouten beeinträchtigen könnte und forderte alle beteiligten Parteien zu äußerster Zurückhaltung auf.
Die Geschichtsschreibung des Konflikts zeigt, dass der Einsatz der 'Sea Baby'-Drohnen bereits in der Vergangenheit zu erheblichen Spannungen führte. So wurden die ukrainischen Streitkräfte auch bei Explosionen auf zwei leeren Öltankern in der Region beschuldigt, diese Drohnen eingesetzt zu haben. Kreml-Chef Wladimir Putin hat unmissverständlich klargemacht, dass er die Ukraine für diese Angriffe verantwortlich macht und drohte mit möglichen Vergeltungsmaßnahmen. Angesichts dieser Entwicklungen dürfte der seit fast vier Jahren andauernde und zerstörerische Krieg zwischen Russland und der Ukraine weiter an Intensität gewinnen.