Im Zuge des auslaufenden Mietvertrags der Deutschen Bahn in Berlin Ende 2033 haben die Städte Erfurt und Halle ihre Bewerbungen um den neuen Hauptsitz des Konzerns eingereicht. Die Oberbürgermeister beider Städte haben im Rahmen einer Medienrunde in Erfurt die Vorteile betont, die eine Verlagerung des Hauptsitzes in ihre jeweiligen Städte bieten würde. Trotz der ambitionierten Pläne ist den Stadtoberhäuptern klar, dass zunächst vertiefende Gespräche mit Vertretern der Deutschen Bahn erforderlich sind. Hierbei wird insbesondere die neue Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn, Evelyn Palla, eine zentrale Rolle spielen.
Zu den Hauptargumenten der Städte zählt unter anderem die Aussicht auf deutlich günstigere Mietkosten in der Region Mitteldeutschland. Darüber hinaus wird die hervorragende Verkehrsanbindung beider Städte hervorgehoben, die gewährleistet, dass auch bei einer möglichen Verlegung des Hauptsitzes nicht alle Mitarbeiter ihren Wohnort ändern müssen. Halles und Erfurts Attraktivität wird zusätzlich durch das Angebot an bezahlbarem Wohnraum unterstrichen, was für potenzielle Ansiedlungen von großem Vorteil ist.
Mario Voigt, der Ministerpräsident des Bundeslandes Thüringen, äußerte sich mit großer Begeisterung zu dieser Entwicklung und bezeichnete sie als eine „Riesenchance für ein Leuchtturmprojekt“. Er hob hervor, dass ungeachtet der letztendlichen Entscheidung, ob Erfurt oder Halle den Zuschlag erhalte, die Ansiedlung eines Unternehmens von der Größe der Deutschen Bahn ein starkes wirtschaftliches Signal setzen würde. Dies hat besondere Relevanz in Anbetracht der bevorstehenden Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt und könnte der Region einen entscheidenden wirtschaftlichen Aufschwung bringen.
Erfurt hat bereits konkrete Pläne für die potenzielle Ansiedlung entwickelt und benennt ein Areal in der geplanten „ICE City“ als idealen Standort. Hier sind bereits signifikante Investitionen in ein Weiterbildungszentrum und moderne Bürokomplexe vorgesehen. Halle hingegen bringt ein großes und gut gelegenes Baugelände direkt am Hauptbahnhof ins Spiel, das die Voraussetzungen für die Realisierung eines solchen Großprojektes bietet. Beide Städte sind fest entschlossen, mit attraktiven Standortfaktoren und konkreten Entwicklungsprojekten die Deutsche Bahn von ihren Standortvorteilen zu überzeugen.