Nemetschek, ein prominenter Anbieter von Softwarelösungen für die Bauindustrie, verzeichnete zum Jahresbeginn ein beeindruckendes Umsatzwachstum, das die Erwartungen der Branche übertraf. Der Umsatz kletterte um beachtliche 26 Prozent auf etwa 283 Millionen Euro. Dennoch musste die im MDax gelistete Aktie nach einem anfänglichen Anstieg einen leichten Rückgang hinnehmen, was die Volatilität an den Aktienmärkten widerspiegelt.
Trotz des beeindruckenden Umsatzanstiegs sah sich Nemetschek mit einigen Herausforderungen konfrontiert. Ein insolventer Service- und Zahlungsdienstleister belastete das operative Ergebnis. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg daher lediglich um rund 20 Prozent auf etwa 81 Millionen Euro, was die operative Marge auf 28,5 Prozent drückte. Bereinigt um die Auswirkungen der Insolvenz kletterte die Marge jedoch auf 31,4 Prozent, was die Erwartungen der Analysten leicht übertraf.
Für das laufende Jahr prognostiziert Nemetschek ein Umsatzwachstum von 17 bis 19 Prozent, währungsbereinigt. Die Übernahme von GoCanvas im Vorjahr, einem Spezialisten für digitalisierte Lösungen zur Optimierung von Baustellenprozessen, soll hierzu einen zusätzlichen Umsatzbeitrag von etwa 3,5 Prozentpunkten leisten. Trotz der Verwässerungseffekte durch diese Akquisition erwartet das Unternehmen eine leichte Steigerung der künftigen Marge auf etwa 31 Prozent.
Der CEO, Yves Padrines, betonte die strategische Neuausrichtung auf wiederkehrende Umsätze durch Abomodelle und vermehrte Cloud-Nutzung. Diese Strategie, so Padrines, erhöht die Widerstandsfähigkeit des Unternehmens gegenüber wirtschaftlichen Schwankungen, insbesondere in Anbetracht der wachsenden globalen Unsicherheiten und des zunehmenden Drucks zur Digitalisierung innerhalb der Baubranche.
Mit seinen innovativen Lösungen bedient Nemetschek ein breites Spektrum an Kunden, darunter Architekten, Bauunternehmen und Medienfirmen. Das Unternehmen beschäftigt rund 4.000 Mitarbeiter weltweit. Der derzeitige Börsenwert von Nemetschek wird auf etwa 13 Milliarden Euro geschätzt. Interessant ist, dass mehr als die Hälfte der Aktien im Besitz der Gründerstiftung und der Familie von Georg Nemetschek ist.
Seit der Erstnotierung im Jahr 1999 hat sich der Aktienkurs von Nemetschek, trotz teils erheblicher Schwankungen, positiv entwickelt. Jüngst war eine positive Kursentwicklung bis zu dreieinhalb Prozent zu verzeichnen, bevor die Aktie leicht auf 111,60 Euro fiel, was einen Rückgang von einem halben Prozent bedeutet.