In einer Zeit, in der die politische Landschaft der Türkei ohnehin von Spannungen geprägt ist, sorgt Präsident Erdogan erneut für Schlagzeilen. Seine jüngste Maßnahme, den populären Oppositionspolitiker Imamoglu in Haft zu nehmen, wird von vielen als ein strategischer Schachzug zur Sicherung seiner Macht interpretiert. Erdogan, inzwischen 71-jährig, steht vor einem der herausforderndsten Momente seiner politischen Laufbahn. Die Ungewissheit über einen möglichen Wahlsieg mit fairen Mitteln scheint die Regierung zu unerwarteten und drastischen Entscheidungen zu treiben. Imamoglu, der fast zwei Jahrzehnte jünger ist und landesweit große Beliebtheit genießt, stellt eine ernsthafte Bedrohung für Erdogans Position dar. Die Verhaftung Imamoglus erfolgte, bevor seine Partei, die CHP, ihn offiziell als Präsidentschaftskandidaten nominieren konnte. Diese Entwicklungen werfen erneut ein Schlaglicht auf die von Erdogans Regierung geprägte Justiz, die Kritiker als politisches Werkzeug betrachten. Unter Branchenkennern und Bürgern des Landes herrscht nun erhöhte Wachsamkeit, während die kommenden Wochen und Monate entscheidend für die türkische Demokratie und ihre politischen Akteure sein werden.
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Erdogans Politischer Balanceakt: Inhaftierung von Imamoglu erschüttert die Türkei
