Der amtierende Bundeskanzler Friedrich Merz hat kürzlich einen wichtigen Schritt im anhaltenden Rentenstreit gemacht, dennoch bleibt die Aussicht auf eine ruhige Weihnachtszeit noch aus. Die kommenden Wochen sind entscheidend, da bedeutende politische Entscheidungen anstehen, die den zukünftigen Kurs der Regierung erheblich beeinflussen könnten. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob das derzeitige Tauziehen in der Rentenpolitik auch auf andere politische Bereiche übergreifen wird. Alexander Hoffmann, der Vorsitzende der CSU-Landesgruppe, warnt vor potenziellen instabilen Mehrheiten in der laufenden Legislaturperiode und bezeichnet dies als üblichen Vorgang innerhalb einer eng verflochtenen Koalition.
Ein dringendes Thema, das auf der politischen Agenda steht, sind die Krankenkassenbeiträge. Bundeskanzler Merz hat angestrebt, eine Erhöhung dieser Beiträge zum 1. Januar 2026 zu vermeiden. Der Druck auf ein umfassendes Spargesetz wächst, insbesondere im Bereich der Klinikfinanzierung, allerdings hat der Bundesrat das Gesetz zur weiteren Beratung in den Vermittlungsausschuss verwiesen. Gesundheitsministerin Nina Warken hat bereits vor einem möglichen Anstieg der Zusatzbeiträge gewarnt, was die finanzielle Stabilität der Krankenkassen zusätzlich belasten könnte.
Ein weiteres brisantes Thema ist das Heizungsgesetz, das in den politischen Diskussionen für rege Debatten sorgt. Die Regierung der Ampelkoalition hat dieses Gesetz von ihrer Vorgängerkoalition übernommen. Es dreht sich um die gesetzlichen Vorgaben zum Einsatz erneuerbarer Energien bei Neuinstallationen von Heizungen. Diese Regelungen werden derzeit intensiv im Koalitionsausschuss diskutiert. Unklar bleibt jedoch, wie streng die Übergangsfristen für bestehende Gasheizungen letztendlich ausfallen sollen.
Das Jahr wird ohne Atempause enden, da die Koalition eine Lösung für ein rund 20 Milliarden Euro großes Haushaltsdefizit für das Jahr 2027 anstrebt. Bundeskanzler Merz, Lars Klingbeil und Markus Söder, die Schlüsselfiguren der Regierungskoalition, planen, um den Jahreswechsel herum ein umfassendes Sparpaket vorzulegen.
Außerdem rückt die Rentenpolitik weiter in den Fokus. Eine Reformkommission soll noch vor Weihnachten zusammengestellt werden, um weitreichende Vorschläge zur Alterssicherung zu entwickeln. Doch schon die Zusammensetzung dieser Kommission birgt erhebliches Konfliktpotenzial.
In sozialpolitischer Hinsicht wird über eine mögliche Reform des Bürgergeldes diskutiert. Die Union verfolgt das Ziel, die Sanktionen in diesem Bereich zu verschärfen. Ein erster Entwurf könnte noch vor den Weihnachtsfeiertagen dem Parlament zur Debatte vorgelegt werden.
Auf internationaler Ebene stehen ebenfalls entscheidende Entscheidungen an. Die Europäische Union bemüht sich darum, eingefrorene russische Vermögenswerte zur Unterstützung der Ukraine zu nutzen. Dabei stellen belgische Widerstände jedoch eine erhebliche Hürde dar, und bis jetzt zeichnet sich auf EU-Ebene noch kein Durchbruch in dieser Angelegenheit ab.
Ferner steht die Entscheidung über das Future Combat Air System (FCAS), ein bedeutendes gemeinsames Rüstungsprojekt Deutschlands, Frankreichs und Spaniens, unmittelbar bevor. Das Vorhaben könnte scheitern, wenn bestehende internationale Differenzen nicht dringend beigelegt werden.