Die jüngste Wahl von Karol Nawrocki zum Präsidenten Polens hat die politische Landschaft deutlich geprägt, jedoch wird sie keine negativen Auswirkungen auf die deutsch-polnischen Beziehungen haben. Diese Botschaft wurde nachdrücklich von Außenminister Johann Wadephul und seinem polnischen Amtskollegen Radoslaw Sikorski bekräftigt, die sich kürzlich zu Gesprächen in Berlin getroffen haben. Beide unterstrichen die Bedeutung der fortbestehenden engen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Polen, ungeachtet der Tatsache, dass Nawrockis Wahlkampf gelegentlich antideutsche und antieuropäische Rhetorik beinhaltete.
Von zentraler Bedeutung für diese Zusammenarbeit ist das Weimarer Dreieck, eine trilaterale Allianz zwischen Deutschland, Polen und Frankreich, die sich der Förderung gemeinsamer Projekte zur Unterstützung der Ukraine widmet. Wadephul betonte, dass die bilateralen Beziehungen robust und widerstandsfähig genug sind, um von demokratischen Wahlergebnissen nicht beeinträchtigt zu werden. Besonders im Bereich der Verteidigung und Infrastruktur ist eine kontinuierliche Zusammenarbeit vorgesehen, um die gesteckten Ziele zu erreichen.
Radoslaw Sikorski hob die demokratische Stabilität Polens hervor, indem er darauf hinwies, dass auch Vertreter der Opposition die Präsidentschaft erlangen können. Er erklärte weiter, dass, obwohl der polnische Präsident über weitreichendere Befugnisse verfügt als sein deutsches Pendant, die Ausgestaltung der Außenpolitik in der Verantwortung der Regierung liegt.
Ein weiterer Schwerpunkt des Treffens war die gemeinsame Sicherheitspolitik. Wadephul bezeichnete die europäische Luftverteidigung als ein essenzielles Sicherheitsversprechen. Diese Sicherheit wird durch entschiedene Rüstungskooperationen gestärkt, die auf soliden Industriepartnerschaften basieren. Darüber hinaus betonte er die Notwendigkeit einer gut ausgebauten Infrastruktur in Europa. Straßen, Schienen und Brücken fungieren als Lebensadern der Sicherheit und tragen zur Verbesserung des Alltags in beiden Ländern bei.
Insgesamt setzten beide Außenminister ein deutliches Zeichen für die Fortsetzung der Zusammenarbeit und versicherten, dass die deutsch-polnischen Beziehungen auch in der Zukunft von Stabilität und gegenseitigem Vertrauen geprägt sein werden. Dies sei insbesondere im Kontext der aktuellen geopolitischen Herausforderungen von großer Bedeutung, da die europäische Einheit und Stabilität durch ein kooperatives Miteinander gestärkt werden.