Elon Musk hat sein Anliegen an die 209 Millionen Nutzer von X gerichtet: Er wünscht sich mehr positiven, schönen oder informativen Inhalt auf der Plattform. Der Technikvisionär sieht die Verantwortung für den Wandel seiner zurückgehenden Social-Media-Investition eher bei den Nutzern als bei sich selbst.
Schnell meldeten sich X-Nutzer zu Wort und warfen die Verantwortung zurück zu Musk, indem sie vorschlugen, er solle einen Algorithmus entwickeln, der die Verbreitung positiver Inhalte begünstigt. Musk könnte das Problem der toxischen Inhalte erst nach seiner Verwicklung in eine rechtsgerichtete Auseinandersetzung über H1-B-Arbeitsvisa bemerkt haben.
In der vergangenen Woche hat Musk angekündigt, bei dieser Thematik hart durchzugreifen, da er die Notwendigkeit sieht, ausländischen Tech-Arbeitskräften den Zugang zu den USA zu ermöglichen, um dem dauerhaften Mangel an hervorragenden Ingenieuren entgegenzuwirken. Diese Haltung brachte ihm Kritik ein, da er und andere Befürworter von H1-B-Visa nun im Fadenkreuz von Donald Trumps einwanderungsfeindlicher Agenda stehen. Laut dem American Immigration Council gibt es in den USA derzeit mehr als 700.000 H1-B-Visuminhaber.
Schon zu Beginn von Musks Übernahme gab es zahlreiche Abgänge bei Twitter, da Musk behauptete, er reduziere die Belegschaft nur auf das Nötigste. Seine "Free Speech"-Agenda hat die Moderation von Inhalten eingeschränkt und gefährliche Rhetorik ungehindert fließen lassen. Änderungen an der Seiteninfrastruktur führten zu unpopulären Anpassungen; so wurde beispielsweise der Algorithmus so geändert, dass Musks eigene Beiträge stets an oberster Stelle erscheinen.
Trotz seiner Aufforderung scheint Musk von unangenehmen Inhalten nicht gestört zu sein. Sein persönliches Konto diente schon zur Verbreitung von Verschwörungen, und laut einer Studie aus 2023 hat der antisemitische Hass auf der Plattform um 105 Prozent zugenommen.
Vergangenes Jahr räumte der Milliardär ein, dass die Plattform nach seinem 44-Milliarden-Dollar-Kauf im Wert um 90 Prozent gefallen sei.