27. Juni, 2025

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Elektromobilitätswachstum: China führt mit erheblichem Abstand

Der weltweite Bestand an Elektrofahrzeugen hat im vergangenen Jahr einen bemerkenswerten Anstieg erfahren und sich um etwa ein Drittel erhöht. Basierend auf aktuellen Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) befanden sich zu Beginn des Jahres rund 55,8 Millionen Elektrofahrzeuge, darunter sowohl reine Elektrofahrzeuge als auch Plug-in-Hybride, auf den Straßen weltweit. Besonders erwähnenswert ist dabei die Rolle Chinas, das mit 31,4 Millionen Fahrzeugen mehr als die Hälfte des globalen Bestands ausmacht.

Auf dem amerikanischen Kontinent verzeichneten die Vereinigten Staaten 6,4 Millionen Elektroautos, wobei Deutschland mit einem Bestand von 2,6 Millionen Fahrzeugen folgt. Großbritannien und Frankreich sind ebenfalls stark vertreten, jeweils mit rund 2,1 Millionen Fahrzeugen. Norwegen beeindruckt mit einer Elektrofahrzeugflotte von über einer Million Fahrzeugen, was angesichts der vergleichsweise geringen Einwohnerzahl des Landes beachtlich ist.

Obwohl die Entwicklung insgesamt positiv ist, weisen die Wachstumszahlen des Jahres 2024 einige interessante Besonderheiten auf. Das Bestandswachstum von 13,8 Millionen Fahrzeugen lag unter dem Vorjahreswert von 14,2 Millionen. Eine auffällige Diskrepanz zwischen der Anzahl der Neuzulassungen und dem tatsächlichen Bestandswachstum war insbesondere in China zu beobachten. Experten wie Andreas Püttner vom ZSW führen dies auf Faktoren wie den steigenden Anteil älterer Modelle, Verschrottungen und die Nachfrage nach moderneren Technologien zurück.

In Bezug auf die Herstellerzahlen hat BYD seinen Vorsprung weiter ausgebaut und führt mit kumulierten Zulassungen von 10,6 Millionen Fahrzeugen vor Tesla, das 7,3 Millionen Fahrzeuge verzeichnet, und Volkswagen mit 4,3 Millionen. BMW und Mercedes-Benz befinden sich ebenfalls unter den Top 10 der weltweiten Hersteller von Elektrofahrzeugen, wobei BMW den sechsten Platz und Mercedes-Benz den achten Platz einnimmt. Aufgrund der dominanten Position chinesischer Unternehmen auf ihrem Heimatmarkt sowie deren wachsendem Einfluss auf globaler Ebene, könnte sich das Kräfteverhältnis in der Automobilindustrie weiter verschieben.