26. August, 2025

Wirtschaft

Elektromobilität im Mietwagensektor: Leichte Fortschritte bei starker Zurückhaltung

Elektromobilität im Mietwagensektor: Leichte Fortschritte bei starker Zurückhaltung

Die Elektromobilität hat im internationalen Mietwagensektor zwar an Fahrt aufgenommen, bleibt jedoch weiterhin eine seltene Wahl. Eine aktuelle Analyse von Buchungsdaten des Portals billiger-mietwagen.de hat ergeben, dass der Anteil elektrischer Mietwagen im vergangenen Jahr lediglich bei 2,1 Prozent lag. Erfreulicherweise ist dennoch ein Anstieg im Vergleich zu 2023 festzustellen.

Die untersuchte Datenbasis umfasst Buchungen über einen Zeitraum von insgesamt zehn Millionen Tagen aus den Jahren 2024 und 2023, hauptsächlich aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Frieder Bechtel von billiger-mietwagen.de hebt hervor, dass die regionalen Unterschiede maßgeblich vom vorhandenen Angebot bestimmt werden. Besonders positiv stechen Norwegen und Schweden hervor, wo 20,4 beziehungsweise 16,4 Prozent der gebuchten Mietwagen elektrisch sind – ein Spiegelbild der überdurchschnittlichen Elektro-Neuzulassungen in diesen Ländern.

In anderen europäischen Ländern wie Frankreich, Belgien und der Schweiz zeigen sich ebenfalls beachtliche Werte von 8,6, 7,1 und 7,0 Prozent elektrischer Mietwagen. Deutschland erreicht mit 3,7 Prozent einen Anteil, der über dem Durchschnitt aller Buchungen liegt, welche auch Ziele außerhalb Europas umfassen.

Weit abgeschlagen sind hingegen Länder wie Italien, Spanien, die USA und Österreich mit Elektroanteilen von jeweils unter 1,2 Prozent. Diese Zahlen reflektieren zwar nicht exakt die Mietwagenflotten, bieten aber wertvolle Einblicke in die Verhältnisse.

Ein Vergleich mit den Neuzulassungen von Elektroautos offenbart, dass diese im Mietwagensektor noch weitaus seltener vertreten sind. In Norwegen beispielsweise sind 90 Prozent der Neuwagen elektrisch, während nur 20 Prozent der gebuchten Mietwagen diesen Antrieb nutzen. Obwohl Mietwagenflotten typischerweise aus neueren Fahrzeugen bestehen, bremsen hier hohe Anschaffungs- und Reparaturkosten sowie niedrigere Wiederverkaufswerte.

Zudem herrscht sowohl bei Kunden als auch Vermietern teils starke Zurückhaltung. Kunden sind oft unsicher, insbesondere im Ausland, wo sie sich mit unbekannten Ladesystemen auseinandersetzen müssten. Vermieter hingegen sehen die Vorteile bei den Energiekosten oftmals allein beim Kunden, während die eigenen Kosten hoch bleiben.

Dennoch gibt es Hoffnung: In Ländern mit einem signifikanten Anstieg des Elektroanteils bei Mietwagen sind die Preise für Elektrofahrzeuge im Vergleich mit Verbrennern gesunken, was laut Bechtel ein wesentlicher Antrieb für die positive Entwicklung sein könnte. Offensichtlich versuchen Vermieter bewusst, die Auslastung ihrer E-Flotten zu optimieren.