04. September, 2025

Wirtschaft

Ein kleiner Metallring, große Kosten – wie Trumps Zölle Amerikas Mittelständler treffen

Ein falsch klassifizierter Schlüsselanhänger kostete den US-Taschenhersteller Bogg fast 30 % mehr Zoll. Der Fall zeigt, wie brutal Donald Trumps neue Handelspolitik kleine Firmen unter Druck setzt – und warum selbst ein paar falsche Zahlen im Zolltarif Millionen kosten können.

Ein kleiner Metallring, große Kosten – wie Trumps Zölle Amerikas Mittelständler treffen
Ein falsch deklarierter Schlüsselring verteuerte Boggs Importkosten um fast 30 % – ein teurer Fehler in Zeiten von Trumps Zollpolitik.

Ein Schlüsselanhänger als Lehrstück

Für Bogg, Hersteller der in den USA gehypten Strandtaschen, wurde ein simpler Schlüsselanhänger zur Kostenfalle. Statt als Zinklegierung war die Metallschlaufe in den Unterlagen als Edelstahl geführt – ein bürokratischer Lapsus, der die Zollbelastung um fast ein Drittel nach oben trieb.

„Als ob die neuen Zölle nicht schon schlimm genug wären“, klagte Gründerin Kim Vaccarella.

Trumps Zölle verschärfen die Lage

Seit der Einführung der neuen Importabgaben liegt die durchschnittliche Zollrate in den USA bei knapp 18 %. Vorher waren es rund 1,4 %. Selbst kleinste Fehler bei den sogenannten HTS-Codes können für Mittelständler wie Bogg über Gewinn oder Verlust entscheiden.

Während Großkonzerne ganze Abteilungen für Zollrecht beschäftigen, fehlt den meisten Mittelständlern das Know-how – und das Budget.

Tariff Engineering als Überlebensstrategie

Um Kosten zu senken, greifen Unternehmen zu legalen Tricks. Manche ändern die Materialzusammensetzung ihrer Produkte minimal, nur um in eine günstigere Zollkategorie zu rutschen.

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Wer Aktien liebt, kennt das Dilemma: Gute Analysen sind teuer, schlechte Analysen noch teurer. Genau hier kommt ein Trick ins Spiel, den erfahrene Anleger längst nutzen – und der ein 900-Euro-Investment plötzlich in eine Null-Euro-Rechnung verwandelt.

Walmart etwa stellte seine Lieferkette um: statt Aluminium setzt man auf glasfaserverstärkte Teile. Juristen nennen das „Tariff Engineering“, Kritiker sprechen von kreativer Selbstverteidigung gegen eine unberechenbare Handelspolitik.

Hohe Strafen bei falscher Deklaration

Die Risiken sind enorm. Bei Fahrlässigkeit drohen hohe Nachzahlungen, bei Vorsatz Bußgelder in Millionenhöhe. Ford musste 2024 ganze 365 Millionen Dollar zahlen, weil Transporter bewusst falsch deklariert worden waren.

Für kleinere Firmen ist schon ein Bruchteil solcher Summen existenzbedrohend. Kein Wunder also, dass Beratungen wie Gaia Dynamics einen Nachfrageboom nach Zollaudits verzeichnen.

Bogg kämpft ums Überleben

Die Strandtaschenmarke mit 100 Millionen Dollar Jahresumsatz wollte 2025 auf 170 Millionen wachsen. Stattdessen zwingt sie Trumps Zollpolitik zum Rückzug: 30 % der Produktion wurden nach Vietnam verlagert, bald sollen es 50 % sein.

An den Verkaufspreisen will Vaccarella trotzdem nicht drehen – die Kulttasche soll weiter 90 Dollar kosten. Ob die Rechnung aufgeht, hängt nun weniger von der Mode als von den Zollbehörden ab.

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