Ehemalige hochrangige Vertreter der israelischen Sicherheitsbehörden äußerten sich jüngst in einer eindringlichen Videobotschaft und forderten ein sofortiges Ende der militärischen Auseinandersetzungen im Gazastreifen. Der frühere Direktor des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet, Ami Ajalon, führte an, dass die ursprünglichen Verteidigungsmaßnahmen Israels gerechtfertigt gewesen seien. Er hob jedoch hervor, dass die militärischen Zielsetzungen längst erreicht worden seien und warnte, dass das fortgesetzte Vorgehen drohe, Israels Sicherheit und Identität zu gefährden.
In der Videobotschaft äußerten sich neben Ajalon auch weitere prominente Persönlichkeiten der israelischen Sicherheitsarchitektur. Der ehemalige Generalstabschef und Ministerpräsident Ehud Barak, gemeinsam mit den ehemaligen Generalstabschefs Mosche Jaalon und Dan Chalutz, teilten die Bedenken Ajalons. Sie wurden von drei ehemaligen Direktoren des Auslandsgeheimdienstes Mossad unterstützt, was die Tiefe und Breite der Unterstützung aus den höchsten Sicherheitskreisen verdeutlicht. Insgesamt plädierten 19 ehemalige Führungsfiguren der Sicherheitsbehörden für eine Beendigung des Krieges, den sie als politisch motiviert und nicht mehr militärisch notwendig erachten.
Eine besonders eindringliche Warnung kam von Tamir Pardo, dem ehemaligen Chef des Mossad. Er warnte vor einer potenziellen Niederlage und kritisierte die amtierende Regierung als fundamentalistisch und extremistisch. Pardo betonte, dass die Regierung den Rückhalt der Bevölkerung verliere und dass es daher von größter Dringlichkeit sei, die Kriegsführung zu beenden. Er und die anderen Unterzeichner der Botschaft setzten sich nachdrücklich für die umgehende Rückführung aller Geiseln in einem geschlossenen Austausch ein, um weiteres unnötiges Leid zu vermeiden.
Die bemerkenswerte Geschlossenheit und das öffentliche Auftreten dieser ehemaligen Spitzenfunktionäre unterstreichen die Dringlichkeit und die Besorgnis über die derzeitige politische und sicherheitsstrategische Lage Israels. Dieses Statement stellt eine klare Aufforderung an die Regierung dar, die aktuellen Strategien zu überdenken und Schritte in Richtung einer friedlichen Lösung einzuleiten.