28. Juni, 2025

Wirtschaft

Dramatischer Anstieg der Fehltage durch Depressionen: DAK-Gesundheit zieht Bilanz

Dramatischer Anstieg der Fehltage durch Depressionen: DAK-Gesundheit zieht Bilanz

Die Krankenkasse DAK-Gesundheit hat besorgniserregende Daten zu Krankschreibungen aufgrund von Depressionen für das vergangene Jahr vorgelegt. Diese sollen im Vergleich zu 2023 etwa 50 Prozent mehr Fehltage verursacht haben. Auf 100 Beschäftigte entfallen demnach 342 Fehltage wegen psychischer Diagnosen insgesamt, was einen Anstieg im Vergleich zu 323 Tagen im Jahr zuvor bedeutet. Besonders alarmierend sind die Zahlen zu Depressionen, die zu 183 Fehltagen pro 100 Beschäftigte geführt haben – ein deutlicher Anstieg gegenüber den 122 Tagen im Vorjahr. Laut dem aktuellen Psychreport der DAK-Gesundheit sind insbesondere Arbeitnehmer in Kindertagesstätten und der Altenpflege stark betroffen.

DAK-Vorstandsvorsitzender Andreas Storm hebt hervor, dass die hohe Zahl psychischer Erkrankungen oftmals mit langen Fehlzeiten und einer Stigmatisierung assoziiert sind, was sowohl für die Betroffenen als auch für Arbeitgeber eine Herausforderung darstellt. Er betont die Notwendigkeit erhöhter Aufklärung über Ursachen sowie den offenen Umgang mit Depressionen und Angststörungen. Zudem fordert Storm verbesserte Angebote zur Stärkung der mentalen Gesundheit, die essenziell für eine resiliente Gesellschaft und einen starken Wirtschaftsstandort Deutschland seien.

Dass der Anstieg der depressionsbedingten Fehltage alle Altersgruppen betrifft, sei besonders bemerkenswert. Während bei jüngeren Arbeitnehmern die Zahlen seit einigen Jahren sukzessive steigen, verzeichnen ältere Altersgruppen im Jahr 2024 einen sprunghaften Anstieg. Bei den über 60-Jährigen kletterten die Fehltage von 169 auf 249 pro 100 Beschäftigte.

Auch die Dauer der Krankschreibungen spiegelt diesen Trend wider: 2024 lag die durchschnittliche Krankheitsdauer bei psychischen Erkrankungen bei knapp 33 Tagen, leicht über dem Niveau des Vorjahres. Langwierige Krankschreibungen zwischen 29 und 42 Tagen nahmen um 14 Prozent zu.

Der umfassende Psychreport 2025 basiert auf den Daten von 2,42 Millionen bei der DAK versicherten Beschäftigten, die durch das Berliner IGES Institut evaluiert wurden.