In der gegenwärtigen politischen Landschaft Deutschlands löst die Thematik der Anpassung der Bürgergeld-Regelsätze für EU-Ausländer heftige Diskussionen aus. Stephan Mayer, der außenpolitische Sprecher der Christlich-Sozialen Union (CSU), setzt sich mit Nachdruck für eine Senkung dieser Regelsätze ein. Sein zentrales Anliegen ist es, den organisierten Sozialbetrug innerhalb Deutschlands entschieden zu bekämpfen. Mayer führt an, dass zuletzt bekannt gewordene Missbrauchsfälle im Bezug auf Bürgergeld und Kindergeld einen Paradigmenwechsel erforderlich machen.
Stephan Mayer schlägt vor, dass EU-Ausländer nur noch Sozialleistungen in der Höhe beziehen dürfen, die dem Niveau ihres jeweiligen Herkunftslandes entspricht. Ziel dieser Maßnahme ist die Eindämmung der Zuwanderung in das deutsche Sozialsystem, die seiner Ansicht nach durch großzügige Leistungen begünstigt wird. Der Ansatz findet auch in Hessen Unterstützung. Der hessische Europaminister Manfred Pentz, ein Politiker der Christlich Demokratischen Union (CDU), kritisiert die gegenwärtige Praxis scharf als "Bürgergeld-Abzocke". Laut Pentz habe sich diese in bestimmten Kreisen zu einem regelrechten Geschäftsmodell entwickelt.
Manfred Pentz verfolgt den Standpunkt, dass Personen, die ohne ernsthafte Arbeitsabsicht nach Deutschland einreisen, nicht die europäischen Grundfreiheiten zu ihrem Vorteil nutzen sollten. Auf europäischer Ebene wird unterdessen eine Reform der arbeitsrechtlichen Definitionen eingefordert. Carsten Linnemann, der Generalsekretär der CDU, hebt die Notwendigkeit hervor, den Arbeitnehmerbegriff innerhalb der Europäischen Union neu zu bewerten. Er kritisiert insbesondere die Praxis, dass geringfügige Beschäftigungen dazu genutzt werden, Sozialleistungen aufzustocken, obwohl die Möglichkeit zur Vollzeitbeschäftigung bestünde.
Linnemann betont, dass es sich hierbei um eine Regelungslücke handelt, die förmlich zur Ausnutzung einlädt. Innerhalb der aktuellen Regierungskoalition herrscht Konsens darüber, dass härtere Maßnahmen gegen den Sozialbetrug, insbesondere wenn EU-Ausländer involviert sind, ergriffen werden sollten. Auch die Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Bärbel Bas von der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), hat bereits auf bestehende "mafiöse Strukturen" in diesem Kontext hingewiesen. Die sich entwickelnde Debatte zeugt von der dringenden Notwendigkeit, das System der Sozialleistungen zu überdenken, um Missbrauch wirksam zu verhindern und den sozialen Frieden in Deutschland zu gewährleisten.