07. November, 2025

Wirtschaft

Diskussion über Einweg-E-Zigaretten: Ein potenzielles Verbot wird wahrscheinlicher

Die Debatte über den Umgang mit Einweg-E-Zigaretten in Deutschland hat einen neuen Höhepunkt erreicht und erlangt zunehmend politische und gesellschaftliche Aufmerksamkeit. Auf Initiative des Bundestages soll die Bundesregierung jetzt das Potenzial eines Verbots dieser umstrittenen Produkte genauer prüfen. Der Vorstoß wurde insbesondere von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD vorangetrieben, die sich dabei von Beispielen aus Nachbarländern wie Frankreich und Belgien inspiriert zeigen, wo solche Produkte bereits erfolgreich vom Markt verbannt wurden. Der Bundesrat hat seine grundsätzliche Unterstützung für ein solches Verbot signalisiert und erwartet nun von der Bundesregierung, trotz vorheriger rechtlicher Vorbehalte, eine konstruktive Lösung zu erarbeiten.

In einem parallel dazu getroffenen Beschluss hat das Parlament zudem die Einführung einer allgemeinen Rücknahmepflicht für E-Zigaretten verfügt. Verbraucherinnen und Verbraucher erhalten somit die Möglichkeit, ihre Geräte an jeden Ort zurückzugeben, an dem diese auch erworben wurden. Das bereits bestehende Pfandsystem bleibt dabei unberührt. Michael Thews, Abgeordneter der SPD, betont die Notwendigkeit dieser Maßnahme, da Einweg-E-Zigaretten nicht nur die Umwelt belasten, sondern auch erhebliche Sicherheitsrisiken im Rahmen der Recyclingprozesse darstellen können.

Ungeachtet dieser umwelt- und sicherheitspolitischen Bedenken verzeichnet der Markt für E-Zigaretten ein bemerkenswertes Wachstum. Laut dem Branchenverband BfTG könnte der Umsatz für das Jahr 2023 auf etwa 2,4 Milliarden Euro ansteigen, wobei ein erheblicher Anteil aus den Einweg-Varianten resultiert. Insbesondere unter jüngeren Konsumenten erfreuen sich diese Produkte großer Beliebtheit, was zusätzliche Bedenken hinsichtlich der öffentlichen Gesundheit und Jugendschutzmaßnahmen aufwirft. Kritiker eines Verbots, darunter der ehemalige SPD-Politiker Torsten Albig und Jan Mücke vom Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartige Erzeugnisse (BVTE), warnen indes vor negativen Konsequenzen eines Verbots, wie etwa der Stärkung des illegalen Handels, und hinterfragen die Wirksamkeit eines solchen Überlegungen.

Währenddessen kritisieren Umweltschützer die Industrie dafür, dass lediglich marginale Anpassungen an den Einweg-E-Zigaretten vorgenommen würden, um deren Weiterverkauf zu ermöglichen. Thomas Fischer von der Deutschen Umwelthilfe fordert ein klares und entschiedenes Verbot, um die Schonung wertvoller Ressourcen zu gewährleisten. Auch Tabakhändler wie Sebastian Jähn aus Düsseldorf blicken einem potenziellen Verbot positiv entgegen, da er durch die Nutzung bestehender Mehrweg-Alternativen bessere Zukunftsperspektiven für ökologisch nachhaltige Lösungen sieht.