Bei der jüngsten Sitzung des UN-Menschenrechtsrates in Genf nutzte der iranische Außenminister Abbas Araghtschi die Gelegenheit, um mit Nachdruck eine internationale Verurteilung der angeblichen israelischen Angriffe auf iranisches Territorium zu fordern. In einer leidenschaftlichen Ansprache an die internationale Gemeinschaft kritisierte er scharf die Taten, die er als "ungerechten und verbrecherischen Krieg" bezeichnete, und betonte die moralische Verantwortung jedes Ratsmitglieds, gegen solch vermeintliche Ungerechtigkeiten Stellung zu beziehen. Araghtschis Aussage erfolgte vor einem signifikanten Treffen mit Vertretern Deutschlands, Frankreichs, Großbritanniens und der EU-Außenbeauftragten, das ebenfalls in Genf angesetzt war.
In seiner Rede erhob der iranische Außenminister schwere Vorwürfe gegen Israel und beschuldigte das Land, insbesondere in der Region Gaza, Kriegsverbrechen sowie Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen zu haben. Diese Aussagen kommen zu einer Zeit, in der die Aktivitäten im UN-Menschenrechtsrat aufgrund der sommerlichen Sitzungen besonders intensiv sind, was die geäußerten Bedenken noch stärker in den Fokus der internationalen Aufmerksamkeit rückt.
Offizielle Berichte über Opferzahlen in diesem anhaltenden Konflikt verdeutlichen das Ausmaß der Gewalt: Medienberichten zufolge sind in Israel infolge von angeblichen iranischen Angriffen bisher 24 Todesfälle zu verzeichnen, mit mehr als 800 Verletzten. Auf iranischer Seite scheinen die Zahlen noch verheerender zu sein: Über 650 Todesopfer und mehr als 2.000 Verwundete werden gemeldet, basierend auf Daten des in den USA ansässigen Menschenrechtsnetzwerks HRANA. Seitens der iranischen Regierung gibt es bislang keine offizielle Stellungnahme, die diese Zahlen bestätigt.
Unterdessen sind die europäischen Außenminister weiterhin bemüht, diplomatische Lösungen für den jahrzehntelangen Spannungsherd in der Region zu finden. Die Verhandlungen konzentrieren sich insbesondere auf das umstrittene Atomprogramm des Iran. Politiker wie Johann Wadephul, Jean-Noël Barrot, David Lammy und Kaja Kallas engagieren sich in ihrem Bestreben, den Iran von der Entwicklung und dem Erwerb nuklearer Waffen abzuhalten. Sie hoffen, dass durch anhaltenden Dialog und diplomatische Druck eine Deeskalation der gegenwärtigen Spannungen erreicht und ein Beitrag zur Stabilität in der Region geleistet werden kann.