Kurz vor dem Beginn eines bedeutenden Treffens europäischer Außenminister mit ihrem iranischen Amtskollegen in Genf haben Bundeskanzler Friedrich Merz und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan in einem intensiven Telefonat einen umfangreichen Austausch über ihre jeweiligen diplomatischen Initiativen abgehalten. Wie Regierungssprecher Stefan Kornelius in Berlin mitteilte, betonten beide Staatsoberhäupter die Notwendigkeit einer engen und kontinuierlichen Zusammenarbeit, um die Stabilität in der Region zu gewährleisten.
In Genf treffen die Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens - Johann Wadephul, Jean-Noël Barrot und David Lammy - auf Abbas Araghtschi, um den gegenwärtigen Kurs Teherans in der kritischen Atomfrage zu evaluieren. Diese Gespräche sind zentraler Bestandteil der europäischen Bemühungen, Iran zur Aufgabe seiner Atomwaffenambitionen zu bewegen. Auch die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas wird sich an den Verhandlungen beteiligen, was das hohe politische Interesse an einer diplomatischen Lösung zusätzlich unterstreicht.
Bundeskanzler Merz hat seine Unterstützung für die diplomatischen Bemühungen von Außenminister Wadephul bekräftigt und sich eng mit dem deutschen Außenministerium abgestimmt. In Anbetracht der eskalierenden Spannungen im Nahen Osten ist Merz in der internationalen Diplomatie äußerst aktiv. Er hat in letzter Zeit sowohl mit dem Emir von Katar als auch mit Israels Premierminister Benjamin Netanjahu Gespräche geführt, um eine umfassende diplomatische Strategie zur Deeskalation der Lage zu fördern.
Präsident Erdogan hingegen warnte eindringlich vor den potenziell katastrophalen Folgen eines militärischen Konflikts mit Iran. Im Dialog mit Merz hob er hervor, dass Verhandlungen der einzige nachhaltige Weg seien, um die Atomkontroverse beizulegen. Die durch den israelischen Angriff auf Iran ausgelöste Gewalt stelle nicht nur eine Bedrohung für die regionale, sondern auch für die europäische Sicherheit dar. Auswirkungen wie mögliche Migrationsbewegungen und das Risiko nuklearer Gefahren verschärfen die Dringlichkeit einer friedlichen Lösung. Die Türkei sei entschlossen, ihre Anstrengungen zur Deeskalation des Konflikts weiterhin zu intensivieren und ermutigt die internationalen Partner, ähnliche Wege zu beschreiten.