07. Dezember, 2025

Politik

Diplomatische Bestrebungen: Außenminister Wadephul fordert Chinas Engagement zur Lösung des Ukraine-Konflikts

Der deutsche Außenminister Johann Wadephul hat betont, dass China seine einzigartige Position nutzen sollte, um Einfluss auf Russland auszuüben, mit dem Ziel, bedeutende Fortschritte in den Friedensverhandlungen zur Ukraine zu erzielen. Vor seiner Abreise zu einem Antrittsbesuch nach China hob er hervor, dass Peking Moskau zu ernsthaften Gesprächen bewegen könnte, die der Souveränität der Ukraine Rechnung tragen und einen dauerhaften Frieden sichern.

Obgleich China offiziell seine Neutralität im Ukraine-Konflikt betont, sehen viele westliche Stimmen die Volksrepublik als einen Unterstützer Russlands. Dennoch unterstreicht Wadephul die Notwendigkeit eines offenen Dialogs: "Freiheit, Sicherheit und Wohlstand sind eng mit der Volksrepublik verbunden." Er betont, dass der Austausch mit Peking in Zeiten steigender globaler Spannungen unverzichtbar sei. Der Außenminister hofft auf eine diplomatische Annäherung, die gemeinsame Sicherheitsinteressen in den Fokus rückt.

Ein zentrales Thema der Reise sind die wirtschaftlichen Auswirkungen der chinesischen Exportkontrollen für seltene Erden. Diese Kontrollen könnten erhebliche Folgen für zentrale Industriezweige wie die Elektromobilität, die erneuerbare Energietechnik und die Stahlproduktion haben. In Peking plant Wadephul Gespräche mit hochrangigen chinesischen Politikern, darunter Vizepräsident Han Zheng sowie die Minister Wang Yi und Wang Wentao, um die wirtschaftlichen Interessen Deutschlands zu vertreten und eine faire Handelsbeziehung zu sichern.

Zusätzlich zur Ukraine-Krise wird Wadephul bei seinen Treffen die Lage in anderen geopolitisch sensiblen Regionen wie dem Nahen Osten, dem Südchinesischen Meer und der Taiwanstraße thematisieren. Dabei wird er China als ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrats an seine globale Verantwortung zur Wahrung von Frieden und Stabilität erinnern und auf die Einhaltung internationaler Normen drängen.

Der Besuch, ursprünglich für Ende Oktober geplant, wurde verschoben, wird jedoch nun als Ausdruck des begonnenen Dialogs zwischen Berlin und Peking durchgeführt. Diese Reise stellt einen wichtigen Schritt zur Wiederaufnahme konstruktiver Gespräche zwischen beiden Ländern dar. Darüber hinaus plant Bundeskanzler Friedrich Merz einen offiziellen Besuch in der chinesischen Hauptstadt für Anfang 2026, was den Fokus auf langfristige bilaterale Beziehungen zwischen Deutschland und China unterstreicht.