Seit Daryl Katz 2008 die Edmonton Oilers übernommen hat, hat er keine Kosten gescheut, um den Stanley Cup zu gewinnen. Diese aggressive Ausgabenpolitik hat jedoch oft zu gemischten Resultaten geführt – nicht nur bei den Fans, sondern auch bei Katz selbst.
Die jüngsten Offer Sheets der St. Louis Blues, die zur Abgabe von Dylan Holloway und Philip Broberg führten, eröffnen dem neuen General Manager Stan Bowman nun die Möglichkeit, die Gehaltsstruktur der Mannschaft neu zu überdenken. Ob Bowman diese Chance ergreifen und ob Katz den neuen Kurs unterstützen wird, bleibt spannend abzuwarten.
2008, kurz nach der Verpflichtung von Connor McDavid, zogen die Oilers mit großen Signings wie Andrej Sekera nach, was schließlich zu kostspieligen Buyouts führte. Die Verpflichtung von Milan Lucic endete gar in einem finanziellen Desaster. Diese Ära, geprägt von Peter Chiarelli und Ken Holland, war von hohen Ausgaben für ältere Spieler, gefolgt von teuren Buyouts, charakterisiert – ein signifikanter Hemmschuh auf dem Weg zum Stanley Cup.
Zwischen Hollands Abgang und Bowmans Ankunft agierte CEO Jeff Jackson vorbildhaft. Er verpflichtete erfahrene Spieler wie Jeff Skinner, Viktor Arvidsson und Adam Henrique zu fairen Konditionen. Diese kurzfristigen, kostengünstigen Deals schufen Raum im Gehaltsbudget, welcher nun gut genutzt werden kann.
Die Abgabe von Holloway und Broberg lässt allerdings Fragen offen. Beispielsweise, wie Holloway sich in einer Linie mit McDavid oder Leon Draisaitl entwickelt hätte. Stattdessen wird Skinner, der kürzlich für ein Jahr und $3 Millionen verpflichtet wurde, wahrscheinlich an der Seite dieser Stars spielen und von ihren Fähigkeiten profitieren.
Holloway konnte in seinen 72 Minuten Spielzeit mit McDavid immerhin zwei Tore erzielen. Auch wenn die Probe klein ist, zeigt sie Potenzial, welches unter anderen Umständen vielleicht mehr gefördert worden wäre. Skinner wiederum hat in den letzten zwei Jahren auf dem Powerplay überzeugt und könnte in dieser Saison einen entscheidenden Beitrag leisten.
Jackson und Bowman reagierten auf die Abgänge besonnen, indem sie Ty Emberson und Vasily Podkolzin verpflichteten – kluge Entscheidungen ohne großes Aufhebens. Diese spielen eine Schlüsselrolle in der aktuellen Franchise-Strategie, finanziell flexibel zu bleiben.
Langfristige, teure Verpflichtungen für Spieler in ihren späten 20ern haben sich bislang als wenig zielführend erwiesen. Stattdessen liegt die Chance in klugen, kosteneffizienten Akquisitionen, die zu Rollenwachstum und Teamentwicklung führen könnten. Trost spenden Namen wie Troy Stecher und Travis Dermott, die zusammen mit Emberson eine solide Basis für die Verteidigung bilden sollen.
Während die Zukunft der Oilers unter Bowman und Jackson ungewiss bleibt, zeigt sich eines klar: Eine geschickte Verwaltung des Gehaltsbudgets könnte der Schlüssel zum lang ersehnten Stanley Cup sein.