Die Diskussion um Waffenlieferungen an die Ukraine nimmt weiter Fahrt auf. Die Frage, warum Deutschland bisher noch keine Taurus-Marschflugkörper an die Verteidiger liefert, bleibt weiterhin unbeantwortet. Finanzminister Olaf Scholz konnte bislang keine überzeugenden Gründe für diese Zurückhaltung darlegen. Dabei ist der offensichtliche Nutzen, den die Ukraine aus diesen Raketen ziehen könnte, nicht von der Hand zu weisen. Sie könnten dazu beitragen, den großen Nachteil gegenüber dem Aggressor zumindest ein Stück weit auszugleichen.
Allerdings konzentriert sich die Diskussion oft auf symbolische Themen und vernachlässigt dabei das eigentliche Problem. Die reflexhafte Reaktion auf den Appell von Olaf Scholz, ihn zur Lieferung der Taurus-Raketen zu bewegen, ist wenig hilfreich. Stattdessen sollte der Fokus auf den Bedrohungen liegen, denen die Ukraine derzeit ausgesetzt ist. Europäer und Amerikaner müssen dem Kreml klare Signale senden, um an den Erfolg Russlands im Konflikt mit der Ukraine zu zweifeln.
Die Lieferung der Taurus-Marschflugkörper ist nur ein Aspekt in diesem komplexen politischen Spiel. Eine umfassende Debatte darüber, wie die Interessen der Ukraine im Kampf gegen den Aggressor geschützt werden können, ist dringend erforderlich. Nur so kann eine effektive Strategie entwickelt werden, die den Ukrainern eine echte Perspektive bietet.