In Deutschland gibt es derzeit in 15 Städten die Möglichkeit für Fahrgäste, erste Erfahrungen mit autonomen Bussen zu sammeln. Diese Modellprojekte werden sowohl in Metropolen wie Berlin und Hamburg als auch in kleineren Städten wie Herford und Monheim am Rhein umgesetzt. Die eingesetzten autonomen Busse basieren auf sogenannten Level-4-Systemen. Dieses Autonomiestatus ermöglicht es den Fahrzeugen, innerhalb festgelegter Gebiete unter bestimmten Bedingungen völlig autonom zu operieren. Eine aktuelle Analyse des Beratungsunternehmens PwC hebt hervor, dass Deutschland, neben Frankreich, aufgrund einer günstigen rechtlichen Infrastruktur als Vorreiter in der Entwicklung solcher Technologien gilt.
Besonders intensiv wird die Erprobung autonomer Busse in Städten wie München, Hamburg und Ulm vorangetrieben, die eine Häufung von Modellprojekten aufweisen. Obwohl bereits bedeutende Fortschritte erzielt wurden, steht die dauerhafte Implementierung der autonomen Technologie bislang vor Hürden. Diese resultieren unter anderem aus der fehlenden Typgenehmigung für Level-4-Systeme. Kritische Stimmen bemängeln zudem die mangelnde Ausrichtung vieler staatlich geförderter Projekte auf langfristige Nachhaltigkeit. Dies stellt eine bedeutende Barriere auf dem Weg zu einer flächendeckenden Implementierung autonomer Busse dar.
Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) betonte die Dringlichkeit der Umsetzung von Projekten, die eine größere Fahrzeugzahl umfassen, um sowohl die Produktion autonomer Fahrzeuge zu steigern als auch die Herausforderungen des Fahrermangels im öffentlichen Nahverkehr anzugehen. Laut dem PwC-Bericht könnte bis zum Jahr 2030 ein Mangel von über 50.000 Busfahrern drohen. Die flächendeckende Einführung autonomer Busse könnte daher entscheidend dazu beitragen, diese personelle Lücke zu schließen und den öffentlichen Personennahverkehr effizienter zu gestalten.
Die Potenziale der autonomen Busse sind umfangreich, könnten sie doch nicht nur den Fahrermangel lindern, sondern auch zur Reduzierung von Verkehrsunfällen, Emissionen und Verkehrsstaus beitragen. Moderne Sensorik und künstliche Intelligenz ermöglichen eine hohe Präzision und Sicherheit im Betrieb. Gleichwohl sind umfangreiche Investitionen in Infrastruktur und Forschung notwendig, um die Technologie zu perfektionieren und allgemein verfügbar zu machen.