25. November, 2025

Wirtschaft

Deutschland erlebt wirtschaftlichen Stillstand: Staatliche Investitionen als Hoffnungsträger

Die wirtschaftliche Situation in Deutschland steht vor einer entscheidenden Bewährungsprobe. Nach einem Stillstand des Wirtschaftswachstums im Sommer blicken Ökonomen mit verhaltenem Optimismus auf die kommenden Monate. Es wird zwar damit gerechnet, dass die deutsche Wirtschaft im letzten Quartal des Jahres eine leichte Erholung verzeichnet, doch der erhoffte Aufschwung wird erst für 2026 erwartet, unterstützt durch umfangreiche staatliche Investitionen.

Ein Rückblick auf das dritte Quartal des Jahres 2025 zeigt, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stagnierte, wie das Statistische Bundesamt kürzlich bestätigte. Zu Jahresbeginn hatte es durch die vorgezogene Geschäftstätigkeit deutscher Unternehmen, die auf die protektionistische Handelspolitik des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump reagierten, noch ein geringes Wachstum gegeben. Allerdings ging das BIP im zweiten Quartal um 0,2 Prozent zurück.

Die deutschen Exporte befinden sich derzeit unter erheblichem Druck. Trotz eines Anstiegs der Investitionen in Maschinen und Fahrzeuge um 1,1 Prozent reduzierten sich die Exporte um 0,7 Prozent. Diese Entwicklung ist zum großen Teil auf die erhöhten Zölle der USA sowie auf wachsende Herausforderungen auf dem chinesischen Markt zurückzuführen, worauf insbesondere der Maschinen- und Anlagenbau hinweist.

Der private Konsum, ein bedeutender Indikator für die Wirtschaftsdynamik, ist angesichts steigender Preise rückläufig. Zum ersten Mal seit Ende 2023 ging der private Konsum um 0,3 Prozent zurück, was auch im bevorstehenden Weihnachtsgeschäft spürbar sein dürfte. Zudem wächst der Druck auf den Arbeitsmarkt: Laut Umfragen des Ifo-Instituts wird die Existenzsicherung für Einzelhändler schwieriger, während die Automobilindustrie bereits mit erheblichen Stellenkürzungen konfrontiert war.

Trotz dieser Herausforderungen konnte Deutschland im Jahr 2025 eine langanhaltende Rezession vermeiden. Prognosen zeigen ein geringfügiges Wachstum von 0,2 Prozent, wobei die Bundesrepublik im Vergleich zu anderen EU-Staaten am unteren Ende des Wachstumsrankings steht. Das Jahr 2026 könnte mehr positiven Schwung bringen, insbesondere durch geplante Investitionen in Infrastruktur und Verteidigung.

Dennoch bestehen Zweifel, ob die vorgesehenen Mittel effektiv genutzt werden. Robert Greil von der Privatbank Merck Finck äußert die Einschätzung, dass die Investitionen Deutschland wieder ins Mittelfeld der Eurozone führen könnten, jedoch sei der Impuls weniger stark als erhofft. Das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft weist darauf hin, dass fast die Hälfte der vorgesehenen Investitionen möglicherweise keinen zusätzlichen wirtschaftlichen Impuls erzeugt.