31. Juli, 2025

Märkte

Deutsche Staatsanleihen zeigen Resilienz angesichts rückläufigem BIP

Die deutschen Staatsanleihen zeigten sich am heutigen Mittwoch überraschend robust, trotz einer Meldung über das gesunkene Bruttoinlandsprodukt. Gegen Mittag verzeichnete der Euro-Bund-Future, der als maßgeblicher Indikator für den Anleihemarkt gilt, einen marginalen Anstieg von 0,01 Prozent, was ihn auf 129,73 Punkte brachte. Gleichzeitig blieb die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen stabil bei 2,69 Prozent. Diese Stabilität deutet darauf hin, dass der Markt den rückläufigen Wirtschaftstrend im zweiten Quartal, der vom statistischen Bundesamt mit einem Minus von 0,1 Prozent ausgewiesen wurde, bereits weitgehend einkalkuliert hatte.

Die leichte Korrektur der Wachstumsdaten zu Jahresbeginn, die von einem anfänglichen Zuwachs von 0,3 Prozent auf nunmehr 0,4 Prozent nach oben korrigiert wurden, hat nur geringfügige Schwankungen auf dem Markt verursacht. Diese Anpassung wurde maßgeblich durch Vorzieheffekte beeinflusst, die im Zusammenhang mit der Ankündigung neuer US-Zölle standen. Die von US-Präsident Donald Trump kürzlich implementierten Zölle von 15 Prozent auf europäische Importe lasten weiter auf der ohnehin schon angeschlagenen deutschen Exportwirtschaft. Auch wenn die grundlegenden Handelsbedingungen nunmehr klarer definiert sind, bleibt der Druck auf die Wirtschaft substanziell.

Der Blick richtet sich nun gespannt auf den Nachmittag, wenn neue Wirtschaftsdaten aus den USA veröffentlicht werden, die das Potenzial haben, den Anleihemarkt merklich zu beleben. Ergänzend dazu stehen in den Abendstunden die mit Spannung erwarteten Zinsentscheidungen des US-Notenbankchefs Jerome Powell im Fokus. Seine Bewertungen zur aktuellen wirtschaftlichen Lage und die daraus resultierenden geldpolitischen Maßnahmen könnten erhebliche Auswirkungen auf die globalen Märkte haben.