27. September, 2025

Wirtschaft

Deutsche Bahn kämpft mit Pünktlichkeitsproblemen: Hoffnung auf Besserung

Deutsche Bahn kämpft mit Pünktlichkeitsproblemen: Hoffnung auf Besserung

Die Pünktlichkeit der Fernzüge der Deutschen Bahn lässt zu wünschen übrig: Im vergangenen Jahr kam über ein Drittel der Züge verspätet an. Lediglich rund 62,5 Prozent der ICE- und IC-Züge erreichten ihre Haltepunkte innerhalb der als pünktlich geltenden Grenze von unter sechs Minuten Verspätung. Damit markiert das vergangene Jahr einen neuen Tiefstand der Pünktlichkeit seit mindestens 21 Jahren.

Verantwortlich für die zahlreichen Verspätungen ist laut einem Bahnsprecher vor allem die veraltete und überlastete Infrastruktur. Eine umfassende Sanierung dieser soll bis 2030 für pünktlichere Züge sorgen. Mit der Sanierung der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim wird 2024 gestartet. Ziel ist es, bis 2027 die Pünktlichkeitsquote der Fernzüge auf 75 bis 80 Prozent zu steigern.

Doch eine schnelle Lösung ist nicht in Sicht, wie Bahn-Manager Philipp Nagl erklärt. Die Sanierung allein werde das Gesamtnetz nicht revolutionieren, aber es soll die Stabilität des Systems erhöhen. Die Investitionen in die Infrastruktur, die 2024 knapp 17 Milliarden Euro betragen, sollen sich in den kommenden Jahren auszahlen.

Während der Weihnachtsfeiertage lief es ausnahmsweise besser: Fernzüge waren überraschend pünktlich unterwegs. Die Pünktlichkeitsquote lag bei über 80 Prozent, was an weniger Baustellen und reduziertem Güterverkehr gelegen haben könnte.

Die andauernden Verspätungen sind jedoch nicht nur ärgerlich für die Kunden, sondern auch teuer für die Deutsche Bahn. Entschädigungszahlungen in dreistelliger Millionenhöhe sind fällig. Insbesondere der Juni fiel negativ auf: Jeder zweite Zug war zu spät, was der Bahn während der Fußball-Europameisterschaft im Ausland viel Spott einbrachte. Großflächige Überflutungen und Hangrutsche trugen zusätzlich zur Misere bei.

Die Aussicht auf pünktlichere Züge bleibt dennoch vorerst gedämpft. Zahlreiche Baustellen führen zu Umleitungen und verlängerten Fahrzeiten. So wird ab August die wichtige Strecke Berlin–Hamburg für neun Monate gesperrt, was die Reisezeit erheblich verlängert.