Im Rahmen des kürzlich in Den Haag abgehaltenen NATO-Gipfels haben Deutschland und Norwegen eine bedeutende Vereinbarung über den gemeinsamen Erwerb von fortschrittlichen Marschflugkörpern unterzeichnet. Diese sind speziell für den Einsatz mit den zukünftigen F-35 Tarnkappenjets der Bundeswehr vorgesehen. Das Abkommen umfasst ein Investitionsvolumen von rund 677 Millionen Euro und steht im Zeichen einer umfassenderen europäischen Strategie, die darauf abzielt, die Beschaffungszeiten zu verkürzen, den bürokratischen Aufwand zu reduzieren und die Kosten zu minimieren.
Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hob die entscheidende Rolle dieser bilateralen Zusammenarbeit hervor, die als Vorbild für die europäische Kooperation innerhalb der NATO dient. Der Minister betonte, dass solche Partnerschaften durch gemeinsame Anstrengungen eine effizientere Verteidigung Europas fördern. Die Vereinbarung manifestiert auch die Bereitschaft Deutschlands und Norwegens, ihre militärischen Fähigkeiten durch koordinierte Strategien und technologische Innovationen zu optimieren.
Die Bundeswehr wird die ersten Einheiten der hochmodernen Joint Strike Missiles (JSM) bis Ende 2027 erhalten. Diese Marschflugkörper sind präzisionsgelenkt und zeichnen sich durch ihre Fähigkeit aus, unter feindlichem Radar zu operieren, wobei sie in der Lage sind, sowohl Land- als auch Seeziele anzugreifen. Ein entscheidender Vorteil dieser Waffensysteme liegt in ihrem Design, das einen Transport innerhalb der internen Waffenschächte der F-35 ermöglicht, ohne den Tarnkappeneffekt der Jets zu beeinträchtigen. Die Finanzierung dieser strategischen Anschaffung erfolgt sowohl über das Sondervermögen der Bundeswehr als auch aus Mitteln des regulären Verteidigungshaushalts.
Parallel dazu strebt Großbritannien die Modernisierung seiner Luftstreitkräfte an und plant die Beschaffung von mindestens zwölf F-35A Kampfjets, die für den Einsatz mit taktischen Atomwaffen konzipiert werden können. Diese parallelen Entwicklungen unterstreichen die kontinuierlichen Bestrebungen europäischer Staaten, ihre kollektive Verteidigungsfähigkeit und Militärkooperation im Rahmen der NATO zu stärken. Die Vereinbarungen verfestigen zudem die Entschlossenheit Europas, angesichts globaler Sicherheitsherausforderungen handlungsfähig und vorbereitet zu bleiben.