26. September, 2025

Märkte

Dax-Suche nach Höhenflügen: Zwischen Zinsängsten und politischen Ungewissheiten

Dax-Suche nach Höhenflügen: Zwischen Zinsängsten und politischen Ungewissheiten

Der deutsche Aktienmarkt steht am Beginn einer herausfordernden Handelswoche, die nach den letzten glanzvollen Börsenjahren eine gewisse Ernüchterung bringen könnte. Das Anlegerinteresse scheint derzeit verhalten, denn es fehlen die Impulse, um den Dax nachhaltig über die psychologisch wichtige Schwelle von 20.000 Punkten zu heben. Jochen Stanzl von CMC Markets weist darauf hin, dass die zukünftige Handelspolitik des designierten US-Präsidenten Donald Trump, der am 20. Januar die Amtsgeschäfte übernimmt, die Stabilität des Marktes auf eine harte Probe stellen könnte. Besonders Trumps Vorhaben, die Importzölle zu erhöhen, sorgt unter Marktbeobachtern für Besorgnis.

Ein moderater Optimismus schwingt bei den Einschätzungen der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) für das Jahr 2025 mit. Die Experten sehen das Wachstum als solide, auch wenn geopolitische Unsicherheiten eine ständige Bedrohung darstellen könnten. Ein wesentliches Spannungsfeld für die Märkte bleibt die Zinsentwicklung. Steigende Zinsen könnten die Attraktivität von Aktien schmälern, während sinkende Zinsen als Rückenwind für den Markt wirken könnten. Investoren verfolgen daher die Entscheidungen der US-Notenbank besonders aufmerksam.

Im Fokus stehen in dieser Woche auch die neuesten Arbeitsmarktdaten aus den USA, die für die hiesigen Anleger von großem Interesse sind. Sollten sich die Anzeichen einer Erholung am Arbeitsmarkt verstärken, würde dies laut Commerzbank die Wahrscheinlichkeit schmälern, dass die Federal Reserve die Zinsen drastisch senkt. Eine erste Monatsanalyse im Januar konzentriert sich zudem auf die Inflationsentwicklung in Deutschland und der Eurozone, getrieben durch die schwankenden Energiekosten. Diese Daten könnten Hinweise darauf geben, ob die Europäische Zentralbank (EZB) weiter in Richtung Zinssenkung steuern wird.

Die wirtschaftliche Lage in Deutschland bleibt ebenfalls kritisch beobachtet, mit wichtigen Indikatoren wie der Industrieproduktion, die am Donnerstag veröffentlicht werden. Die Commerzbank-Analysten prognostizieren anhaltende Schwächephasen für die deutsche Industrie, was auf eine gedämpfte Nachfrage hinweist. Vor diesem Hintergrund könnte das Jahr 2025, ähnlich dem vorangegangenen Jahr, für die europäischen Börsen wenig Raum für sprunghafte Erholungen bieten. Ulrich Kater, Dekabanks Chefvolkswirt, erwartet keine großen Bewegungen, während deutsche Aktien durch ihre hohen Dividenden weiterhin attraktiv bleiben könnten.

Auf unternehmerischer Ebene beschreibt eine eher stille Woche das Geschehen, mit Grenke, das am Mittwoch aktuelle Zahlen vorlegt, und About You, das am Donnerstag mit seinem Geschäftsbericht nachzieht.