Der Dax setzte seine Talfahrt am Donnerstag fort, konnte allerdings seine tiefergehenden Verluste, die durch Ankündigungen von US-Präsident Donald Trump zu Autozöllen ausgelöst wurden, etwas abfedern. Mittags notierte der führende deutsche Index bei 22.627,44 Punkten, was einem Rückgang von 0,93 Prozent entspricht. Der Dax fiel somit weiter unter seine kurzfristig bedeutende 21-Tage-Durchschnittslinie, die zuletzt noch als Unterstützung gedient hatte.
Auch der MDax musste mit 28.553,41 Punkten einen Abschlag von 1,08 Prozent hinnehmen, während der EuroStoxx 50 um 0,5 Prozent abrutschte. Die Ankündigung Trumps, ab dem 3. April Auto-Importzölle einzuführen, ließ die Marktteilnehmer an den deutschen Börsen beunruhigt reagieren, insbesondere in Anbetracht stockender Koalitionsverhandlungen in Berlin. Der Broker Index Radar kommentierte, dass mit dieser Ankündigung zumindest ein Teil der Ungewissheit ausgeräumt sei. Positiv wirke sich aus, dass die Zölle auf den Mehrwert beschränkt sind, der in Kanada und Mexiko geschaffen wird, was die deutschen Automobilhersteller etwas entlastet.
Die Autowerte im Dax wie Porsche, Mercedes-Benz, BMW und Volkswagen rangierten trotz eingegrenzter Verluste auf hinteren Plätzen und verloren zwischen zwei und 4,3 Prozent. Auch der Automobilzulieferer Continental musste europaweit Einbußen einstecken. BASF verlor 1,5 Prozent, nachdem ein Analyst der US-Bank JPMorgan eine pessimistische Einschätzung für den Chemiekonzern äußerte.
Im SDax gab ProSiebenSat.1 etwa 10 Prozent ab. Trotz Spekulationen über ein Übernahmeangebot von MediaForEurope erwies sich das letztlich angekündigte gesetzliche Mindestangebot für die meisten Investoren als wenig attraktiv. Daneben präsentierten viele Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe ihre Geschäftszahlen. Im MDax fiel Rational mit einem Minus von 7,2 Prozent ins Auge, während Jungheinrich, begünstigt durch positive Ausblicke, um 3,5 Prozent zulegte.
Einige der größten Verlierer im SDax waren SMA Solar und Kontron, wobei insbesondere SMA Solar aufgrund enttäuschender Auftragseingänge abgerutscht ist. Bei Kontron sorgte ein niedriges Wachstum im Schlussquartal trotz Dividendenanhebung für Kursverluste. Positiv hervorgehoben hat sich der Technologiekonzern Vossloh mit einem Anstieg von 5,7 Prozent, begünstigt durch solides Zahlenmaterial und hohe Auftragseingänge.