Nach einem zunächst verheißungsvollen Start verzeichnete der Dax am Dienstag einen Rückgang und schloss mit einem leichten Minus von 0,37 Prozent, bei einem Endstand von 23.718,45 Punkten. Damit setzte sich die instabile Entwicklung des deutschen Leitindex fort, die bereits seit dem vorangegangenen Kurseinbruch der letzten Woche Bestand hat.
Auch der MDax, welcher die Performance mittelgroßer Unternehmen widerspiegelt, verzeichnete einen Rückgang von 0,42 Prozent und beendete den Handelstag mit einem Schlussstand von 30.326,53 Punkten. Experten machen für die bestehenden Unsicherheiten die politische Situation in Frankreich verantwortlich, wo am Montagabend das Kabinett nach einer verlorenen Vertrauensabstimmung abgesetzt wurde. Premierminister François Bayrou hatte diese politische Krise erwartet, insbesondere angesichts der anhaltenden Spannungen rund um den Sparhaushalt.
Diese politischen Turbulenzen belasten die europäischen Finanzmärkte erheblich. Die Marktteilnehmer blicken nun gespannt auf anstehende wirtschaftliche Entscheidungen, in der Hoffnung auf richtungsweisende Impulse. Besonders im Fokus stehen die bevorstehenden Inflationszahlen aus den Vereinigten Staaten sowie die geldpolitische Entscheidung der Europäischen Zentralbank, die voraussichtlich am Donnerstag ihre derzeitige Zinspolitik beibehalten wird. Andererseits steht in den USA eine Zinssenkung der Federal Reserve in der kommenden Woche vermutlich bevor.
Auf europäischer Ebene zeigte sich der EuroStoxx 50 mit einem leichten Plus von 0,1 Prozent robust. Im Vergleich dazu verzeichnete der Schweizer SMI leichte Verluste, während der britische FTSE 100 eine positive Entwicklung zeigte. An den US-Märkten blieben die bedeutendsten Indizes nahezu stabil, wobei der Dow Jones Industrial eine leichte Aufwärtsbewegung verzeichnete.
Im Unternehmenssektor sorgte die Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) in München für Bewegung. Die Aktien von BMW erlitten nach negativen Prognosen hinsichtlich der Geschäftsentwicklung sowie Bedenken über hohe US-Zölle einen Rückgang von 4,2 Prozent. Auch die Aktien von Mercedes-Benz mussten leichte Verluste hinnehmen, während Porsche AG und Volkswagen eine größere Widerstandsfähigkeit zeigten.
Die Commerzbank verzeichnete anhaltende Verluste, gekennzeichnet durch einen weiteren Rückgang von 2,3 Prozent, was auf eine Herabstufung der Kreditbewertung durch JPMorgan zurückzuführen ist. Auch der Rüstungssektor, der das Jahr über starke Ergebnisse gezeigt hatte, verlor an Attraktivität. Dies führte zu deutlichen Verlusten bei Hensoldt und Renk.
Abseits der Hauptentwicklungen geriet Puma ins Augenmerk, nachdem die Aktien um 3,1 Prozent fielen. Dies wurde durch Spekulationen ausgelöst, dass der Großaktionär Francois-Henry Pinault seine Beteiligung an dem Sportartikelhersteller möglicherweise über seine Holdinggesellschaft Artemis veräußern könnte, wie auf der Hauptversammlung des Luxuskonzerns Kering thematisiert wurde.
Im SDax litt der Motorenbauer Deutz unter Kursverlusten, nachdem das Unternehmen sein Grundkapital um 10 Prozent erhöhte, um eine Übernahme im Drohnengeschäft zu finanzieren. Im gleichen Index konnte jedoch Eckert & Ziegler mit einer positiven Entwicklung von 5,9 Prozent überzeugen, wobei Analystenempfehlungen Hoffnungen auf eine Erholung des Medizintechnologieunternehmens untermauern.