Der deutsche Leitindex DAX hat sich nach einem schleppenden Beginn des Monats Juni eindrucksvoll erholt und die psychologisch wichtige Marke von 24.000 Punkten überschritten. Konkret verzeichnete der Index am Dienstag einen Zuwachs von 0,67 Prozent und schloss bei einem Stand von 24.091,62 Punkten. Damit näherte sich der DAX erneut dem Rekordhoch der Vorwoche von circa 24.326 Punkten an, was auf eine starke Erholungsbewegung hindeutet.
Im Vergleich dazu präsentierte sich der MDAX, der Index für mittelgroße Unternehmen, etwas verhaltener. Er legte lediglich um 0,06 Prozent zu und endete bei 30.773,34 Punkten, was seine etwas zurückhaltendere Marktbewegung unterstreicht. Der Aufwärtstrend des DAX wurde durch die optimistische Eröffnung der US-amerikanischen Wall Street am Nachmittag stark unterstützt.
Hoffnungen auf eine Belebung der Handelsbeziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und China trugen ebenfalls zur positiven Stimmung bei. Das Weiße Haus bestätigte, dass Präsident Donald Trump im Verlauf der Woche mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping telefonieren werde. Diese Gespräche sind besonders bedeutend, da sie vor dem Hintergrund von gegenseitigen Vorwürfen erfolgen, dass ein im Mai abgeschlossenes Handelsabkommen nicht eingehalten wurde.
Jedoch wurde die positive Marktentwicklung in Europa auch durch politische Ereignisse belastet. In den Niederlanden spitzte sich die politische Lage zu, nachdem die Regierungskoalition auseinanderbrach. Auslöser war ein Streit über die Migrationspolitik, der zur Abspaltung der radikal-rechten Partei des populistischen Politikers Geert Wilders führte. Diese Partei war zuvor der stärkste Partner in der Vier-Parteien-Koalition, und ihr Austritt stellt die politische Stabilität des Landes auf eine harte Probe.