08. Oktober, 2025

Wirtschaft

Daimler Truck: Rückgänge im Nordamerika-Umsatz beeinträchtigen Unternehmenserfolg

Daimler Truck, einer der weltweit führenden Hersteller von Nutzfahrzeugen, sieht sich mit einem signifikanten Absatzrückgang im dritten Quartal konfrontiert. Das Unternehmen verzeichnete zwischen Juli und September einen Gesamtabsatz von über 98.000 Fahrzeugen, was einem Rückgang von etwa 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese unerfreuliche Entwicklung spiegelt sich auch im Aktienkurs wider, der im Anschluss an die Veröffentlichung der Zahlen um drei Prozent zurückging.

Insbesondere die anhaltenden Herausforderungen auf dem nordamerikanischen Markt haben den Konzern schwer getroffen. Die Verkäufe in dieser Region fielen um bemerkenswerte 39 Prozent auf rund 30.200 Einheiten. Die unsichere Marktlage hinsichtlich der zukünftigen Transportvolumen hat eine zögerliche Haltung der US-amerikanischen Speditionen bei der Flottenerneuerung zur Folge. Gleichsam ist auf den asiatischen Märkten sowie im Bereich der Busse ebenfalls eine Abkühlung der Verkaufszahlen zu verzeichnen.

Trotz dieser Schwierigkeiten gibt es auch positive Entwicklungen im Geschäftsverlauf. Die Marke Mercedes-Benz Lkw, die in Europa und Lateinamerika stark vertreten ist, konnte ein Wachstum von acht Prozent bei den Verkaufszahlen verzeichnen, was nahezu 39.300 abgesetzten Fahrzeugen entspricht. Das Jahr 2023 stellte bislang für Daimler Truck eine Herausforderung dar, wobei das Unternehmen bereits im ersten Halbjahr Absatzrückgänge von fast sieben Prozent hinnehmen musste. Diese Entwicklung setzte sich in das Jahr 2024 fort und führte im Sommer zu einer Anpassung der Jahresprognose.

Für das laufende Geschäftsjahr strebt Daimler Truck im Industriebereich, abseits der Finanzdienstleistungen, einen Umsatz von 44 bis 47 Milliarden Euro an. Die Erwartungen für Trucks North America wurden jedoch nach unten korrigiert. Unklarheit besteht zudem hinsichtlich der Auswirkungen der von US-Präsident Donald Trump vorgeschlagenen 25-prozentigen Zölle auf importierte Lkw auf den Konzern. Doch sieht Vorstandschefin Karin Rådström hierin nicht die größte Herausforderung, da ein erheblicher Teil der Produktion bereits in den USA erfolgt, wo Daimler mit sieben Werken den Markt dominiert. Zu den etablierten Marken in den USA zählen Freightliner und Western Star.

Um die Wettbewerbsfähigkeit auf lange Sicht zu sichern, hat Daimler Truck umfassende Kostensenkungsmaßnahmen angekündigt, die über eine Milliarde Euro bis 2030 einsparen sollen. Diese Pläne umfassen den Abbau von rund 5.000 Stellen, wobei der Schwerpunkt auf Mercedes-Benz liegt. Auch in Nordamerika sind entsprechende Anpassungen geplant, die über 2.000 Arbeitsplätze betreffen könnten. Diese Sparmaßnahmen sollen dem Unternehmen helfen, den wirtschaftlichen Druck zu mindern und die Marktposition nachhaltig zu stärken.